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Die Geschichte erinnert ein wenig an Wes Cravens "Shocker", außer dass hier der Leibhaftige selbst am Werk ist. "Pentagramm" gehört zu den bekannteren Filmen mit Lou Diamond Phillips (The Big Hit, extreme Justice), der bis heute schon fast neunzig Rollen verkörperte, denn blieb ihm der Aufstieg in die Oberliga stets verwährt. Regisseur Robert Resnikoff traf es da wesentlich schlimmer, denn er schied als Eintagsfliege aus, obwohl seine Leistung hier keinesfalls schlecht ausfällt. Spektakulärer könnte "Pentagramm" aber schon sein, doch ein großes Plus ist, dass zu keiner Zeit das Tempo verschleppt wird. Viele Figuren dienen nicht nur als Füllmaterial, sondern hier konzentriert man sich stets auf den Kampf Gut gegen Böse.
Der Cop Russell Logan (Lou Diamond Phillips) kann endlich den Ritualmörder Patrick Channing (Jeff Kober) dingfest machen. Trotz der Warnungen der Hellseherin Tess Seaton (Tracy Griffith) wird Channing hingerichtet. Doch er ist noch längst nicht tot, denn sein Geist kann von einem menschlichen Körper Besitz ergreifen. So geht die blutige Mordserie weiter, Russell und Tess arbeiten zusammen, um Channing mit der Hilfe eines geweihten Dolches aufzuhalten.

Das ist an sich nichts neues und Überraschungen sollte man keine erwarten. Als schlichte Erklärung muss Satan herhalten, der hier seine Finger im Spiel hat. Einen plausiblen Grund für diese Ritualmorde gibt es nicht. So hat Russell auch nicht viel zu ermitteln, außer die bittere Vergangenheit von Channing. So gilt es stets nur Channings Aufenthaltsort auszumachen und sich mit der aufdringlichen Tess zu verbünden. Auch Russells Partner wird während der Jagd auf Channing ermordet, genauso wie eine weitere Polizistin, was ein wenig Dramatik mit einbringt. Insgesamt ist "Pentagramm" schön straight erzählt, die Spannung pendelt sich auf solidem Niveau ein und verharrt dort. Richtig gruselig wird es nie, aber dank des hohen Tempos kommt das kaum zur Geltung. Die Einführung der Figuren bekommt Resnikoff gut hin, obwohl mehr Hintergrundinfos über Russell nicht geschadet hätten. Aber die Charaktere sind sympathisch genug, um auf der Jagd nach Channing gut mitzufiebern. Und hier gibt es zahlreiche Konfrontationen, die in Zweikämpfen, Schießereien, oder auch einer Verfolgungsjagd enden.

Die Actionszenen sind etwas unauffällig, aber rundum gut gemacht, richtig brutal wird "Pentagramm" nie, weswegen die Zensurgeschichte fragwürdig ist. Resnikoff ist besonders gut eine düstere Grundstimmung gelungen, auch wenn "Pentagramm" optisch kein Brüller ist. Meist treibt man sich in den heruntergekommenen Teilen der Stadt herum, denen Resnikoff gut Leben einhaucht. Besonders die Idee mit dem Wasserwerk ist gut, hier geht es im Showdown ordentlich zur Sache, inklusive einer Rutschbahn durch die Kanalrohre. Der Score, meist in Form eines Klaviers, trägt sehr gut zum düsteren Grundton bei. "Pentagramm" hat teilweise sogar etwas Endzeitliches an sich.
Lou Diamond Phillips bringt die nötige Erfahrung für solch eine Rolle mit, überanstrengt sich hier aber nicht. Tracy Griffith (S.E.A.L.S., Skeeter) sogrt mit ihrer Art für ein paar kleine Lacher und Jeff Kober (Automatic, Alien Nation) fühlt sich als ewiger Bösewicht sichtlich wohl und bildet das Highlight des Trios.

"Pentagramm" ist weder sonderlich innovativ oder sonst ein Kracher, aber er bietet schnörkellose und solide spannende Unterhaltung mit ordentlichen Actionszenen. Atmosphärisch ist er jedenfalls gelungen und Kober als Psycho macht seine Sache gut. Insgesamt eine empfehlenswerte Adresse für den anspruchslosen Filmfan, wie man über eineinhalb Stunden gut unterhalten wird.

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