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Ed Pekurny ist ein ganz normaler Typ, der meint, er hätte wenig zu verlieren, wenn er sich als Hauptdarsteller für eine neue, "wirklichkeitsnahe" Fernsehshow verpflichtet. Die Sendung wird praktisch über Nacht zum Publikumserfolg, und der sympathische, etwas einfältige Videoverkäufer entwickelt sich zu einer nationalen Berühmtheit! Alles läuft bestens bis Ed sich Hals über Kopf in Shari, die Freundin seines Bruders Ray verliebt. Sehr private Momente werden plötzlich Thema öffentlicher Unterhaltung, und die Einschaltquoten schnellen hoch, weil Millionen von Fans diese reale Seifenoper voller Witz und Romantik miterleben wollen.

Unfreiwillig vom Nobody zum Star in einer 24 Stunden Live Reality Show, das hatten wir zwar vor kurzem in der Truman Show, allerdings kann man die beiden Filme kaum vergleichen. Hier weiß der gute Ed nämlich das er permanent gefilmt wird (außer beim Toilettengang und Kopulation natürlich), da ständig Kamera- und Soundleute um ihn herumscharwenzeln. Hierzu hat Regisseur Ron Howard einen ganzen Sack voll Stars angekarrt, die auch allesamt erfreulich natürlich spielen und stellenweise macht der Film richtig Spaß, denn die ersten 30 Minuten spielen rein im Bereich der Komödie und hier können sich vor allem Woody Harrelson als fremdgehender älterer Bruder, Martin Landau als Eds Dad und Ellen DeGeneres sehr amüsant präsentieren.
Sobald allerdings der Erfolg der Show etabliert ist und Ed sich sogar in die Freundin seines Bruders verknallt gerät die Story doch sehr ins übliche RomCom Fahrwasser. Die ganze Welt schaut zu und fiebert mit Eds Gefühlswirrwarr mit, zumindest wird suggeriert, das mindestens ganz Amerika vor der Glotze hockt und Ed beim Alltag zuschaut (naja wers braucht, was macht man eigentlich nachts? Ed 8 Stunden beim Schnarchen filmen?). Allerdings ist die Geschichte mit zwei Stunden Laufzeit für meinen Geschmack ein wenig zu lang, wobei man wirklich sagen muß allein wegen der Darsteller, die wirklich gefallen können, auch als Nicht-Fan von romantischen Komödien die Zeit noch im Rahmen des Verkraftbaren bewegt.
Vielleicht liegts daran, das ich nie kapieren werde, warum man sich diese Art Sendungen anschauen sollte oder ich mit ausufernden Love Stories ohnehin so meine Probleme habe, aber irgendwann fängt der Film doch an den Humor zugunsten des Schmalzfaktors runterzufahren. Auch die Mediensatire hätte ruhig ein wenig bissiger gestaltet werden können. Während die erste Szene der Sendung noch Ed beim Aufwachen mit für Männern gelegentlich auftretenden morgendlichen hochgefahrenen Schwellkörpern beginnt, wird später hauptsächlich das Gefühlskarussell zwischen Ed und Shari im Zentrum steht. So ist es doch eher was für Verliebte mit Kuscheldecke.
6/10

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