Die primär einfachen und berechenbaren Trieben folgenden Werwölfe haben es im phantastischen Genre relativ schwer gegen die Übermacht der edlen und überlegenden Vampire und andere Charaktere. Auch im phantastischen Film gibt es zwar eine Handvoll veritable Klassiker durch die gesamte Filmgeschichte hindurch, aber stets führen sie ein gewisses Schattendasein. Zwar gilt unter anderem auch AMERICAN WEREWOLF als Durchbruch in Bezug auf die technische Umsetzung der Werwolfmasken und –verwandlung, allerdings sind die CGI-orientierten Umsetzungen selbst bis heute unabhängig vom Budget oft zu einfach zu durchschauen und schnell werden diese Filme notgedrungen in die lustige Trashecke gestellt. Und im Zottelanzug herum laufende Menschen können ja auch nicht die Lösung sein.
Aber wir haben ja unser beliebtes Trash- und Mockbuster Label THE ASYLUM und den SyFy Channel, die sich um solche Befindlichkeiten wenig scheren. Mit BATTLEDOGS drehen sie einfach den Spieß um und setzen bewusst und ausschließlich auf den computergenerierten Haarigen und um die Abgrenzung perfekt zu machen, bringen sie auch konsequent auf eine Werwölfin in Form von Donna (Ariana Richards) ins Spiel, die sich unter Stress gerne in eine reißende und beißende Furie verwandelt und dann auch möglichst viele Unschuldige mit dem Werwolf Virus infiziert. Das Militär - der beliebte Freund und Feind eines gediegenen Trashmonsterfilms - kann zunächst einmal das schlimmste verbindern, aber wie so oft hat er mit diesen Fähigkeiten nichts gutes vor…
BATTLEDOGS verliert dabei keine Zeit und auf Tradition in Bezug auf Vollmondstellung oder eine Geschichte wie es zu dieser Mutation kommt, außer einer Bisswunde an ihrem Arm, wird auch nicht benötigt. Donna hat kein gesundes Nervenkostüm und schon die Warteschlage am Flughafen versetzt sie in nicht zu kontrollierenden Stress. Schon nach 3 Minuten fletscht Donna die Zähnchen und stürmt ohne Rücksicht auf Verluste aus der Frauentoilette eines Flughafens. Aber mal ehrlich. Wollten wir uns nicht auch in diversen Warteschlangen mal gerne in einen Werwolf verwandeln und dem nervigen Treiben ein Ende bereiten? Die Umsetzung des Wolfes ist im typischen uninteressanten Einheitsgrau mit geringer Auflösung gehalten und die Rechenleistung scheint auch von Homecomputern zu stammen, die Du und ich schon längst im heimischen Keller verschrottet haben.
Optisch erinnert die Umsetzung der Kreatur eher an einen Irischen Wolfshund gekreuzt mit einem Wildschwein und ALF, dem Außerirdischen. Die Wunden die WerDonna reißt sind allerdings nicht von schlechten Eltern, Körperteile an nicht dafür vorgesehenen Stellen wetteifern mit aufgerissenen Brustkörben und Hälsen und die Special Effects Abteilung hat hier ganze Arbeit geleistet. Und bei ihrem Wolfsgeheut platzen gleich mal alle Scheiben. Wenn es auf diesem Niveau weitergegangen wäre, könnte man von einem kleinen Trashpartyfest sprechen. Aber wer das Genre kennt weiß, was jetzt tatsächlich auch erst einmal kommt. Nämlich Myriaden von sinnlosen und lapidaren Dialogen zwischen den Verantwortlichen was man nun mit der verfahrenen Situation macht.
Aber immer mal wieder gibt es kleine Actionspitzen und aufrechte Soldaten versuchen das Menschliche in den Werwölfen anzusprechen. Doch im letzten Drittel steigt der Faktor Action wieder deutlich und es gibt sogar Werwolf Massenszenen, die an die Affenszenen aus PLANET DER AFFEN: PREVOLUTION erinnern, allerdings als hätte man die Rechnerfarmen für die Spezialeffekte nach etwas 10% der Rechenzeit für die Umsetzung plötzlich abgeschaltet. Aber der Aufwand um die Burschen zu bekämpfen ist hoch und die Menschen nutzen Boote, Hubschrauber und Waffen aller Art. Das Budget wirkt somit sehr effektiv umgesetzt für eine SyFy Channel Produktion. Mit steigender Laufzeit wurde auch der Unterhaltungseffekt immer größer da BATTLEDOGS in Richtung Endzeitdrama mutierte. Wenn man über die bescheidenen Effekte der Wolfskerle selbst hinwegsehen kann, kann ich BATTLEDOGS für Freunde des Wolfstrashs durchaus empfehlen.
5/10 Punkten (aus Trashfilm-Gesichtspunkten)