Dieser Horrorklassiker handelt von John Trent (Sam Neill), dem besten Experten New Yorks, um Versicherungsbetrügereien aufzudecken. Von einem Verlag angeheuert, soll er den verschwundenen Bestsellerautor Sutter Cane (Jürgen Prochnow) aufspüren. Dieser schreibt Horrorbücher in Millionenauflagen, die die Menschenmassen in extreme Gefühlslagen bringen und schizophrene Psychosen auslösen können. Doch Trent, der mit einer Lektorin auf der Suche in ein verschlafenes Nest unterwegs ist, glaubt all die Geschichten, die sich um Cane ranken, nicht. Tapfer kämpft er gegen alle mysteriösen Zeichen an, bis die Mächte des Wahnsinns buchstäblich auch ihn ergreifen. Das ausgemacht originelle Drehbuch erzählt die Story rückblickend, während der Realist im Philip Marlowe Stil bereits in der Gummizelle sitzt. Dennoch sind seine Zweifel ständig spürbar, was angesichts der unglaublichen Ereignisse wenig verwundert. Die Wandlung der Hauptfigur, verkörpert von Sam Neill, mit der inneren Zerrissenheit und dem zunehmenden Realitätsverlust ist ein wirkliches Highlight, während Jürgen Prochnow als dämonischer Autor solide spielt, aber schon besseres zeigte. Die zahlreichen Effekte von KNB können fast durchweg überzeugend unterhalten und erschrecken den Zuschauer immer wieder mit Realitätsbrüchen, angefangen von mordenden Amokläufern bis zu Monstern. Für die Blutfanatiker ist nicht allzu viel dabei, dafür ist das, was jeweils kurz zu sehen ist, gut gemacht. Schauspieler und Regie sind gelungen, vor allem die Art von Altmeister John Carpenter, nie Langeweile aufkommen zu lassen, begeistert. Mit düsteren Sets und einem Sack voll paranoider Ideen schafft es "Mächte Des Wahnsinns", den Zuschauer zwischen den Realitäten der New Yorker Welt und der des fiktiven Dorfes Hobbs End hin und her zu reissen. Die tragende Geschichte ist nicht nur, trotz aller Verwirrung, nachvollziehbar, sondern auch mit humorigen Einlagen gespickt. Ob die Aussage, dass man nach dem Genuss der entsprechenden Horrorliteratur von bösen Mächten ergriffen wird und sogar zur mordenden Bestie mutiert, auch ein Gag sein soll, sei mal dahingestellt. Einer der besten Carpenterfilme, der die Aufmerksamkeit des Zuschauers unweigerlich bis zum grandiosen Ende auf sich zieht.
Fazit: Atmosphärischer Psychohorror mit übernatürlich bösen Horrorromanen. 7/10 Punkten