Review

Ich hasse es, wenn man unverhältnismäßig urteilt. So geschehen mit diesem Film. Er ist überall auf der Welt viel zu gut bewertet, irgendwie taucht er überall in den Listen der besten Filme der Welt auf. Dasselbe lässt sich auch z.B. über die Herr der Ringe - Trilogie sagen, aber da kann man noch eine riesige Fangemeinde der Buchreihe als Alibi entgegenhalten. Was hat denn bitteschön Star Wars zu bieten?
Zugegeben, die Special Effekts waren wegweisend, zugegeben, Teil eins war eine Sensation, zugegeben, der zweite Teil ist um einiges düsterer und wirkt durch sein nichtvorhandenes Happy End auch besser. Zugegeben, als Fortsetzung und offensichtlicher Mittelteil einer Trilogie (sprechen wir mal nicht aus, dass es ja eigentlich weitaus mehr Teile geben soll...) funktioniert dieser Film auch ganz gut.
Letztendlich ist dadurch aber auch gewährleistet, dass die Bösen einen Quasi-Sieg erringen müssen, damit die Guten dann im dritten Teil umso glorreicher Revanche nehmen können. Also ist das schon nicht ganz so überraschend, wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Was dennoch überrascht, ist die Konsequenz, mit der hier zu Werke gegangen wird: Der Liebling aller Zuschauer Han Solo wird fertig gemacht, Luke verliert eine Hand, die Rebellion scheint niedergeschlagen.Doch es gibt ja noch Hoffnung, Luke ist nun ein Jedi, Darth Vader scheint doch nicht der ganz Böse zu sein, für den man ihn immer hielt, und es gibt noch einen weiteren Hoffnungsträger.
Dieser zweite Teil wird in zwei parallel verlaufenden Geschichten erzählt, die nur vage etwas gemein haben, um dann im Schlussakt wieder zusammen zu laufen. Das ist ein recht netter Kunstgriff, die Geschichte auch mehr voran zu treiben als es anders möglich gewesen wäre. Aber das ändert eigentlich nichts daran, dass man die Hintergründe zwischen Imperium und Rebellion, was denn eigentlich die Ziele beider Seiten sind, nicht differenzierter hätte ausleuchten können.

Wieder einmal wird das alles ausgeblendet und dem Zuschauer eigentlich nur ein Special Effects Woost vorgesetzt, der die Story vernachlässigt. Der geschichtliche Hintergrund, der einem dargeboten wird („Ich bin dein Vater, Luke") könnte gar nicht kitschiger sein, mag zwar auf den ersten Blick ach so genial wirken, gibt es so in der Art aber in jeder Seifenoper zuhauf.

Auch das Han Solo als fast rücksichtsloser Lebemann kastriert wird und ein liebendes Weichei zu werden beginnt, was sich im Folgefilm noch verstärken wird, ist als störend zu empfinden.Gut ist dagegen die charakterliche Entwicklung Luke Skywalkers vom leicht zu beeindruckenden Greenhorn zum Jedi.
Und noch etwas: Was bitteschön ist den an diesen doofen Androiden, Robotern und Chewbaka so lustig?
Alles in allem tatsächlich der beste Teil der Serie/Reihe, trotzdem weit von sehr gut entfernt, sogar für Fantasy oder Sci-Fi-Verhältnisse (wo auch immer man es einordnen mag), die Special Effects hingegen sind ihrer Zeit weit voraus.
6 Punkte

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