Die Ansicht des Vorgängers ist oberste Pflicht, denn das Imperium schlägt ohne großartige Storyeinführung zurück. Einzig der bekannte Vorspann, mit der Star Wars typischen Laufschrift informiert uns darüber, dass die Rebellen nach der Zerstörung des Todessterns, ihren Standort auf den Eisplaneten Hoth verlagert haben. Doch das Imperium sucht die gesamte Galaxie mit Drohnen ab und wird schließlich auch dank Vaders Fähigkeiten auf Hoth aufmerksam.
Hier kommt es schon relativ zu Beginn des Films zu einer Showdownwürdigen Schlacht, diesmal einem Boden-Luft Kampf, zwischen gewaltiger Imperialer Kriegsmaschinerie und flinken Rebellenfliegern. Effekttechnisch wird hier im Vergleich zum Vorgänger die Schraube noch mal gehörig angezogen und die Effekte wissen auch nach heutigen Maßstäben, natürlich vor allem in der nachbearbeiteten Special Edition, zu gefallen und zu überzeugen. Wer denkt nach dieser tollen Schlacht, würde ein Gang zurückgeschaltet werden, liegt nur bedingt richtig, denn die Handlung wird in zwei Stränge aufgeteilt:
Im ersten geht es tempo- und actionreich weiter, wenn Solo, Chewie, Leia und C3PO im Rasenden Falken vor dem Imperium fliehen und unter anderem in ein Asteroiden Feld geraten. Ziel ihrer Flucht ist die Wolkenstadt Bespin, wo ein alter Kumpane von Han, Lando Calrissian lebt und "herrscht".
Im zweiten Handlungsstrang macht sich Luke ins Dagobah System auf um dort vom mächtigen Jedi Meister Yoda in die Geheimnisse der Macht eingeführt und zum Jedi Ritter ausgebildet zu werden. Es muss damals schon ein toller Aha, bzw. Staun Effekt gewesen sein, wenn man als Unwissender zum ersten mal den "Großen" Yoda erblickt. Denn wie wir alle wissen verbirgt sich dahinter ein kleiner grüner "Gnom" mit Sprachfehler, meisterhaft gesteuert von Frank Oz. Optisch wird hier ein Kontrast zur tollen Asteroidenjagd und der wunderschönen Wolkenstadt geboten. Ein düsterer, sumpfiger, beängstigender Planet, der eine enorm fesselnde Atmosphäre erzeugt.
Überhaupt zeigt sich der zweite Teil weit düsterer, erwachsener und pessimistischer als Teil eins. Han Solos und Prinzessin Leias Flucht endet in einem Verrat von Lando und der Festname Solos durch den Kopfgeldjäger Boba Fett und Luke, die große Hoffnung der hellen Seite der Macht kommt mit seiner Ausbildung nicht so recht weiter wodurch auch sein bisher ziemlich eindimensionaler Charakter etwas Tiefe bekommt. So zeigt er sich enorm überheblich was schließlich auch zum verfrühten Duell mit Vader führt, weil Luke seine Ausbildung abbricht um Han und Co. auf Bespin zur Hilfe zu eilen. Das Duell mit Vader ist sowohl optisch als auch vom Spannungspegel her der klare Höhepunkt des Films und dank einer mittlerweile wohl jedem bekannten Storywendung auch der Höhepunkt der gesamten Serie. Vader ist Lukes Vater und diese Szene ist schlichtweg grandios und sorgt jedes Mal für Gänsehaut.
Ein Großteil der Dramatik und Klasse des Films ergibt sich erneut aus dem tollen Soundtrack von John Williams, bei dem von den neuen Stücken sicher der Imperiale Marsch der bekannteste sein dürfte.
Doch nicht nur akustisch wird ein Feuerwerk entfacht: Die Special Effekts sind erneut grandios und es wird im Vergleich zum ersten Teil noch mal eine ganze Schippe draufgelegt. Die Schlacht auf Hoth, der Kampf im Asteroidenfeld, Dagobah und schließlich der Lichtschwertkampf - "Das Imperium schlägt zurück" steckt voller optischer Highlights die auch heute noch zu begeistern wissen.
Fazit: Düster, pessimistisch, erwachsen - so präsentiert sich "Das Imperium schlägt zurück", ohne dadurch an Charme und Magie zu verlieren. Die Darsteller überzeugen (allen voran Harrison Ford, der unter anderem mal wieder durch seine Sprüche zu begeistern weiß), die Effekte sind grandios und die Musikuntermahlung ist schlicht weg brillant. Der beste Film der ganzen Reihe!
Ansehen diesen Film du musst! ;) Natürlich 10/10 Punkten