Shundo Ohkawa fängt mit seinem ersten Film (B-Movie mit starker Tendenz Richtung C-Klasse) mal ganz von unten an.
Der japanische Yakuza Kanuma (Riki Takeuchi) trifft in L.A. den Landsmann Mike Sakata (George Cheung), um 2 Kilo Heroin zu kaufen und von seiner Freundin Yoko, einer Flugbegleiterin, nach Japan schmuggeln zu lassen. Doch Kanuma und Yoko geraten in einen Hinterhalt; der Gangsterbande, angeführt von Vincent, gelingt es jedoch nicht, das Kokain zu erbeuten. Eiji und seine Freundin, ein abgehalftertes Gangsterpärchen, haben dabei mehr Erfolg. Als Vincents Bande Eijis Freundin entführt, verbünden sich Kanuma, der Vergeltung an Vincent üben, und Eiji, der seine Freundin befreien will. Doch die beiden Rächer müssen sich nicht nur mit Vincent und seinen Schergen, sondern auch mit korrupten Cops auseinandersetzen...
Der ganze Film wirkt wie ein billiger 80er-Jahre B-Movie aus Amerika. Da passt Riki Takeuchi als japanischer Elvis für Arme ganz gut ins Bild. Die Ausstattung ist einfach nur peinlich, alles wirkt wie aus dem Second-Hand-Laden. Takeuchis Miesmiene bleibt den ganzen Film über, bis auf 3 Millisekunden, konstant. Sein Kleidungsstil (Hose bis zum Bauchnabel hochgezogen, Hemd bis kurz überm Bauchnabel geöffnet, nach hinten gegelte Haare) ist einfach zum Ablachen. Die Geschichte ist im Actionbereich die älteste, die es gibt (Rache), und die Story von der letzten Mission, nach der dann ein anständiges Leben anfangen soll und alles gut wird, bekommen wir hier gleich zweimal (Kanuma und Eiji) aufgetischt. Die Bösewichter sind absolute Dumpfbacken und vom Niveau her unterste Schublade. Überhaupt sind alle Charaktere platt wie eine Bildzeitung, nachdem ein 80-Tonner drübergefahren ist.
Häufig können B-Movies eine schwache Story mit reichlich Action wettmachen, doch auch hier herrscht gähnende Leere. Hier und da mal ein paar Erschießungen, ein kleiner Shootout mit Explosion, und am Schluss wird auch noch mal ein bisschen geschossen. Die Actionszenen werden aber bereits im Trailer verbraten, so dass man sich deren Gesamtlänge in etwa ausrechnen kann. Neben Pistolen kommt auch mal eine MP5 und eine M4 zum Einsatz, außerdem eine Granate und am Schluss ein Samuraischwert. Ärgerlich dabei ist Eijis etwa 12-schüssiger Revolver, über den jeder Waffenkenner natürlich nur lachen kann.
Die "Verfolgungsjagd" ist die schlechteste, die ich je gesehen habe, hier wird nämlich Tempolimit 20 Meilen pro Stunde eingehalten. Da hätte man auch mit dem Fahrrad nebenher fahren können, Blechschäden zudem Fehlanzeige.
Besonders viele Einschüsse bekommt man auch nicht zu sehen (knabbert ja am Budget). Ausgesprochen ärgerlich sind auch die sinnlosen Füllszenen (minutenlange Autofahrten), die lediglich aus Streckungsgründen (der Film geht gerade mal 79 Minuten) eingefügt wurden.
Auf den Titel wird immerhin mit einem Satz eingegangen, ansonsten vermisst man japanische Werte vergebens, im Gegenteil.
Lediglich ein paar Spannungssekunden bietet der Film, so dass ich mir gerade noch mal 2 Gnadenpunkte abringen konnte (einer wegen der süßen Yoko :-)