Review

Staffel 1

Under the Dome Staffel 1
Chester’s Mill ist eine normale Kleinstadt. Also, eine normale Kleinstadt in einem Stephen-King-Text, mit vielen liebenswerten Charakteren, die ihre Stärken und Schwächen und oft genug auch Abgründe haben. Menschen halt, mit Stärken und Schwächen. In diese Idylle brechen dann ganz gerne mal Vampire (Salem’s Lot), Tollwut (Cujo), das uralte Böse (Es) oder ganz einfach der Teufel (Needful Things). Hier passiert das ebenfalls, eine unsichtbare Kuppel senkt sich über die Stadt und schließt sie hermetisch von der Außenwelt ab. Die Eingeschlossenen müssen mit der Situation zurecht kommen, mit der Ungewissheit und den schnell schwindenden Ressourcen. Im Zentrum steht eine Gruppe von vier Jugendlichen, die irgendwie mit der Kuppel verbunden scheinen.
Daneben wird der Kingsche Kosmos von den üblichen Charakteren bevölkert, vor allem der Gebrauchtwarenhändler und Stadtabgeordnete Big Jim spielt eine zentrale Rolle. Da alle anderen Stadtvertreter außerhalb der Kuppel sind, übernimmt er die Führung des Ortes und entwickelt sich schnell zum Tyrannen, der einerseits den Ort am Laufen hält, andererseits aber eiskalt über Leichen geht, um seine Geheimnisse zu schützen. Sein Widerpart ist Barbie (natürlich ein Spitzname), ein ehemaliger Elitesoldat, der sein Geld als Schuldeneintreiber verdient und gerade einen säumigen Kunden umgebracht hat (wenn auch aus Versehen). Direkt nach der Kuppel trifft er Julia und beginnt eine Affäre mit ihr – der Ehefrau des Toten. Barbie ist ein sehr gefälliger Held, typisch für amerikanische Filme und Serien, wenig spannend, aber einigermaßen sympathisch. Das Herz des Ganzen sind besagte vier Jugendlich, Angie, ihr Bruder Joe, dessen neue Freundin und Junior, Big Jims Sohn. Der ist nicht wirklich besser als sein Vater, sondern ein eiskalter Psychopath, der seinen Schwarm auch mal eine Woche in einen alten Bunker sperrt und einen Gegenspieler erschießt (eine weitere Gemeinsamkeit mit Papa).
Eigentlich war das Ganze als Miniserie geplant, doch nach den ersten paar Folgen entschied man sich, die Serie fortzusetzen. Steuern die ersten paar Folgen also zielstrebig und überaus spannend auf ein Finale zu, werden nach etwa der Hälfte der Laufzeit Methoden zur Streckung eingebaut, die der Handlung nicht wirklich gut tun, bevor sich zum Ende noch mal die Ereignisse überschlagen. Das spannende und emotional stimmige Drama vom Anfang wird so leider verwässert. Bis dahin hat man zwar genug emotionale Bindung zu den Figuren aufgebaut, aber schade ist es schon um die echt gelungene erste Hälfte und das spannende Kleinstadtleben.
Das reicht, sich die zweite Staffel anzuschauen, allerdings mit geminderten Erwartungen…

Details
Ähnliche Filme