Review

Drehbuchautor Earl E. Smith versuchte sich schon an "Sudden Impact", hier verfasste er die Geschichte über den "Phantomkiller" den Tatsachen entsprechend. Der unbekannte Regisseur Charles B. Pearce (mimt den trotteligen Benson) macht hier einen weniger guten Job und verhunzt das eher ernste Werk mit seinem unpassenden Humor. Er brachte es inklusive "Der Umleger" (deutscher Titel) auf elf, bis heute relativ unbekannte, Filme. Danach war seine Karriere (zu recht) beendet.

1946: Der zweite Weltkrieg ist beendet und die Leute in der Kleinstadt Texarkana führen wieder ein glückliches Leben. Doch am 24. März beginnt eine grausame Mordserie. Ein Killer, die Polizei tauft ihn "Phantomkiller", geht um und ermordet vorzugsweise Liebespaare. Jede dritte Woche schlägt er zu, die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, doch die Identität des Killers ist weiterhin unbekannt. Daher holt man sich die Rangerlegende Captain J.D. Morales (Ben Johnson) zu Hilfe. Bisher löste Morales jeden Fall, aber auch er beißt sich an dem Killer bald die Zähne aus. Der mordet natürlich weiter.

Man versah den auf Tatsachen beruhenden Thriller sogar mit einem Sprecher, um die Intensität zu erhöhen. Erst einmal zu loben ist die authentische Ausstattung und Kulisse, welche gerade Nostalgiker gefallen wird. Alles war hier noch so hübsch altmodisch und die Polizei noch ziemlich unorganisiert. Über viele Passagen hinweg fehlt eine Musikuntermalung. Ganz sparsam trällert ein Score im Hintergrund, daher kommen gerade die atmosphärischen Szenen selten richtig zur Geltung. Pearce versucht sich mit allen Mitteln, außer dem fehlplatzierten Humor, an die Realität zu krallen. Daher entstehen auch einige Durststrecken, denn die nicht fortschreitenden Ermittlungen werden ganz ausführlich behandelt. Man holt sich von überall her Verstärkung, fasst Pläne in denen sich Polizisten als Frauen verkleiden müssen, kommt dem Mörder aber nie auf die Spur. Man erfährt nichts über seine Identität, sieht nie sein Gesicht und zu guter Letzt kann man ihn nicht fassen. Die Schlusspointe hätte man weglassen können.

Mit einem Sack über dem Kopf begeht der "Phantomkiller" einige Morde, aber wer aufgrund der FSK 18 Freigabe glaubt hier einige Goreeffekte auszumachen, ist schief gewickelt. Meist ist es so dunkel, dass man fast nichts erkennt, oder es wird ganz abgeblendet. Außer zwei bis drei blutigen Einschüssen gibt es nichts zu sehen, dafür sind die Morde, samt Hetzszenen recht spannend geworden, auch benutzt der Killer jedesmal eine andere Waffe. Dazwischen dümpeln die Ermittlungen vor sich hin, ohne ein Stückchen weiter zu kommen. In der zweiten Hälfte gibt es mal eine kleine Verfolgungsjagd, in der Pearce die Polizei völlig zum Trottel macht. Positiv zu erwähnen ist noch das Verhalten der Mitmenschen. Auch darauf wird gründlich eingegangen. Häuser werden verschanzt, Jeder kauft sich eine Waffe, es bricht eine allgemeine Hysterie aus. Die Darsteller machen einen durchschnittlichen Job. Ben Johnson als Ranger kann man lassen, aber Pearce nervt in seiner Nebenrolle.

Basierend auf Tatsachen, mit zuviel Leerlauf erzählt, zu selten spannend. Zudem fehlt ein guter Score und einen dicken Minuspunkt für den deplatzierten Humor. Ansonsten ansehbar.

Details
Ähnliche Filme