Als Jay Baruchel (Jay Baruchel) und Seth Rogan (Seth Rogan) kurz in einen Supermarkt gehen, um dort noch ein paar Kleinigkeiten zu besorgen, bricht die Hölle los - ein schweres Erdbeben erschüttert Los Angeles und ein hellblaues Licht dringt durch die Betondecke und zieht die Menschen nach oben. Nicht alle - Jay und Seth können entkommen und die unfreundliche Frau hinter der Kasse wird von der Klimaanlage erschlagen. Ein Supermarkt als Ort des Beginns der Apokalypse wirkt symbolisch für einen Film, der ähnlich einem Supermarkt Häppchen von allem bietet, was in Filmnerd-Kreisen angesagt ist - Science Fiction, Paranoia, Katastrophen-Film, Horror, Splatter und Sex, gewürzt mit jeder Menge anzüglicher Bemerkungen der Marke "political incorrect".
Eine echte Handlung hat der Film nicht - die alten Freunde Jay und Seth treffen sich nach einem Jahr wieder in L.A., um in Seths Wohnung bei Burgern, Gras und Computerspielen abzuhängen, bis Seth auf die Idee kommt, noch bei der Party im neuen Haus von James Franco (James Franco) in Hollywood vorbei zu sehen. Jay reagiert unwillig, lässt sich aber von Seth überreden, weshalb sie dort unter vielen Anderen auf dessen Kumpels Jonah Hill (Jonah Hill), Craig Robinson (Craig Robinson) und Michael Cera (Michael Cera) treffen. Jay fühlt sich unwohl, aber als die Katastrophe hereinbricht, dauert es nicht lange, bis die Gruppe bis auf Fünf reduziert wird, nachdem Cera von einem Laternenmast aufgespießt wurde und die anderen Gäste in einen Krater gefallen sind. Nur Danny McBride (Danny McBride) taucht später noch auf, der uneingeladen zur Party gekommen war.
Sieht man von James Franco ab, der offensichtlich für eine ordentliche Sause unter Männern zu haben ist und schon lange zum Freundeskreis gehört, versammelte Seth Rogen, der hier sowohl für die Regie, als auch das Drehbuch zuständig war, viele der Kollegen um sich, mit denen er seit Jahren gemeinsam Filme dreht (auch Paul Rudd, Christopher Mintz-Plasse und Channing Tatum treten noch in Nebenrollen auf). Da sie sich weniger für die klassischen Helden - und Liebhaber-Rollen eigneten, entstand seit "Jungfrau (40), männlich sucht..." im Jahr 2005 unter der Regie von Judd Apatow ein fast eigenständiges Genre um die Freuden und Leiden junger Männer, deren Chancen beim weiblichen Geschlecht eher rudimentär sind und die sowohl an der High-School, als auch am Arbeitsplatz als "Loser" oder "Nerds" gelten, womit ein nicht unbeträchtlicher Teil der männlichen Bevölkerung ein Sprachrohr bekam, was den Erfolg der Filme ausmachte, die diese Situation mit Humor, aber auch authentisch betrachteten.
"Das ist das Ende" wirkt wie eine Zusammenfassung dieser Film-Ära, in der Rogen und seine Mitstreiter noch einmal ihre eigenen Rollen-Klischees ausleben dürfen. Entsprechend wird hier zitiert, was das Zeug hält - besonders James Franco, der gewöhnlich andere Charaktere verkörpert, darf hier sein intellektuelles Image wunderbar durch den Kakao ziehen - und draußen laufen genau die Szenen "real" ab, die sich die Jungs sonst am Computer oder TV reinziehen. Frauen spielen entsprechend keine Rolle, sieht man von Cera ab, dessen Sex-Spielchen seinen sonstigen Rollentypus kontrastieren, und dem Auftritt von Emma Watson, der die Jungs natürlich nicht im geringsten gewachsen sind.
Auch wenn ihre selbstbewusst gegen das Hollywood - Schönheitsideal verstoßende Optik, die sie für ihre Zwecke zu nutzen verstehen, deutlich werden lässt, dass sie sich in die hier geschilderte Situation einzufühlen vermögen, sind Rogen und Co. als Charaktere genauso realistisch, wie die draußen stattfindende Apokalypse. Ihre Anspielungen auf die Verlogenheit des Hollywood-Apparats und ihre gegenseitig vorgetragenen Animositäten haben nur einen leicht satirischen Gestus und lassen nicht vergessen, dass hier Freunde ein gemeinsames Projekt professionell abziehen, an dem ihre persönliche Begeisterung nicht zu kurz kommt. Besser ließen sich Arbeit und Freizeitgestaltung kaum miteinander verbinden, was man ihrem Film jeden Moment anmerkt.
Unter dieser Prämisse sollte man als Betrachter an einen Film herangehen, der genau die Dinge zeigt, an denen auch die Macher ihre Freude hatten. Wie in einer Nummernrevue reihen sich Ereignisse an Gags, Diskussionen an Geschmacklosigkeiten und Zitate an dezente satirische Seitenhiebe. Ähnlich wie die Zutaten differiert auch die Qualität, vieles ist witzig, anderes abgestanden, aber Voraussetzung für das Ansehen des Films sollte eine ähnliche Ausgangssituation sein wie die der Protagonisten im Film - mölichst nicht allein, nur ohne Apokalypse (7,5/10).