Es ist kaum zu glauben, dass man sich dazu entschieden hat, für den 80 Mio. Dollar-schweren Flop "Kindsköpfe" (OT: Grown Ups) eine Fortsetzung zu drehen. Okay, der Film spielte mit den Heimveröffentlichungen knapp das Dreifache wieder ein. Scheinbar Grund genug bei der Filmschmiede Happy Madison ein weiteres sinnentleertes Sequel zu drehen. Einen roten Faden in der Geschichte sucht man weiterhin vergeblich - und wenn man die Story unbedingt beschreiben muss, könnte man es so formulieren:
Der ehemalige Hollywood-Agent Lenny Feder (Adam Sandler) zieht mit seiner Frau Roxanne (Salma Hayek) und den Kindern in die alte Heimatstadt um. Dort, wo auch seine besten Freunde Eric Lamonsoff (Kevin James) mit seiner Frau Sally (Maria Bello), Marcus Higgins (David Spade) und Kurt McKenzie (Chris Rock) mit seiner Frau Deanne (Maya Rudolph) noch heute leben. Momentan ist Sommerferienzeit und was bietet sich da besser an, als den Schulklassenabschluss ihrer Kinder in Lenny´s großen Garten zu feiern? Während Lenny und seine Freunde die Party im 80er-Jahre-Stil vorbereiten, ecken sie mit Studenten am See an...
Nun ja, mehr gibt die Story nicht her. Wenn ich es genau nehme, hat dieser Film überhaupt keine richtige Handlung, da diese Scheinhandlung einfach nur dazu dient, die Gagdichte in Sachen Fäkal- und Blödelhumor zu erhöhen.
Der Einzige im Bunde der Kindsköpfe der fehlt, ist (man höre und staune) "Schauspiel-Ass" Rob Schneider, der wegen seinem vollem Terminplan nicht zusagen konnte (so lautet zumindest die offizielle Version). Okay, Schneider und seine penetrante, alte Frau vermisst man zu keiner Zeit - dafür wurden trotzdem noch weitere mächtige Geschütze aufgefahren und noch mehr namhafte Schauspieler mit ins Boot geholt. Neben Steve Buscemi, der ja schon im Erstling mitspielte, dürfen unter anderem auch John Lovitz, Taylor Lautner, Shaquille O´Neal und Wrestling-Abrissbirne Steve Austin kurz mal "Hallo!" sagen - immerhin kann Austin behaupten, mal wieder in einem nicht komplett unterirdischem Film mitgespielt zu haben, der in letzter Zeit in solchen Machwerken wie "Knockout", "Tactical Force" oder "Recoil" sogar noch das Steven Seagal-Niveau unterschritten hatte.
Also, alle Masten sind auf den typischen Sandler-Anarcho-Humor gerichtet, bei dem im Durchschnitt jedoch nur jeder fünfte Gag ein müdes bis mittleres Lächeln hervorzaubert. Am meisten nervten mich die "Waaahaaas!"-Rufe von O´Neals Familie und dieser Running Gag des Rülps-Niesen-Furz-Kombo - ich gebe zu, dass dieser Witz innovativ ist, aber auch genauso infantil, wie so viele der Gags.
Ich habe kein Problem damit, Flagge zu zeigen und mich als Sandler-Fan oute. Subjektiv würde ich sagen, dass dieser zweite Teil besser als das Prequel war, dennoch dürfte es für die meisten höchstens für einen lausigen bis mittleren Abend (je nach Charakter und Geschmack) reichen. Wer diesen Film zweimal anschauen kann, verdient meine Anerkennung.
5/10