Die flotte und bunte Neubelebung der bekannten Serie aus dem Jahre 1976. Man brachte es auf einen Piloten und über hundert Serien, welche jedoch noch nie vollständig im deutschen Fernsehen gezeigt wurden. Die Regie überließ man Debütant Joseph McGinty Nichol, hier nur mit seinen Kürzeln McG benannt. Für die Umsetzung stand ihm ein sattes Budget von über 90 Millionen Dollar zur Verfügung. Der Erfolg war vorprogrammiert und so folgte drei Jahre später die Fortsetzung. "Men in Black" Drehbuchautor Ed Solomon und John August (Titan A.E.) verfassten das Drehbuch zu diesem Spektakel. Obwohl das ganze nur eine sinnlose Zerstörungsorgie ist, durften die Beiden auch für "Full Throttle" als Drehbuchautoren fungieren, denn wer braucht hier schon eine Story.
Alex Munday (Lucy Liu), Nathalie Cook (Cameron Diaz) und Dylan Sanders (Drew Barrymore) sind grundverschieden. Sie haben nur eine Gemeinsamkeit, denn alle Drei arbeiten für den unbekannten Millionär Charlie Townsend. Über seinen Freund und Geschäftspartner John Bosley (Bill Murray) halten sie Kontakt. Nun steht ein neuer Auftrag an. Es gilt den entführten Programmierer Eric Knox (Sam Rockwell) zu finden und seine gestohlene Software zurückzuholen. Spielend erledigen die Engel diesen Auftrag, doch Keiner ahnt, dass Knox in Wirklichkeit Charlie ermorden will. Dazu kidnappt er mit seiner Freundin Vivian (Kelly Lynch) den armen Bosley.
Der Dreh war für McG alles andere als einfach, denn die drei Gracien hatten hohe Ansprüche was Gehälter, Klamotten und Unterkünfte angeht. Es gab einige Reibereien, doch McG hatte alles im Griff, daher kam auch nur er für das Sequel in Frage. Dem Casting kann man nur ein Lob ausprechen, denn mit Lucy Liu, Cameron Diaz und Drew Barrymore haben sie ein schlagkräftiges, passendes, sowie unglaublich hübsches Trio ins Rennen geschickt. Große Schauspielereien sollte man nicht erwarten, aber es macht Spass den Dreien zuzusehen, wie sie sich ständig verkleiden, sich mit "Klappergestellen" prügeln, oder alles in Schutt und Asche legen. Auch Bill Murray als Bosley ist einfach spitze. Kelly Lynch und Sam Rockwell sind der Gegenpart, plus Crispin Glover als Profikiller. Tim Curry und Tom Green sorgen in Nebenrollen für einige Lacher. Überhaupt nimmt man hier auch gnadenlos andere Serien auf die Schippe wie "Miami Vice" oder den moppeligen "T.J. Hooker. Man nehme es mit Humor lautet die Devise, auch wenn manch ein Gag zu kindlich, oder gar schon blöd ist.
Auch sollte man mit maßloser Übertreibung umgehen können. Da sagt mir noch Einer "James Bond" wäre komplett übertrieben, der hat "3 Engel für Charlie" noch nicht gesehen. Man springt, tritt meterhoch in die Lüfte, vollführt Sprünge die nicht mal der beste Stuntman überleben würde. Wire Work wird hier überhaupt nicht versteckt, es ist für den Zuschauer offensichtlich. Doch man bekommt einige nette Actionszenen geboten wie Prügeleien, Shootouts, oder auch Verfolgungsjagden, inklusive einiger großer Explosionen. CGI kommt nur selten zum Einsatz. Langeweile kommt hier nie auf, Spannung im Gegensatz auch nicht und die Story, wenn man sie überhaupt so nennen darf, kann man getrost vergessen. Hauptsache der Film hat Schauwerte wie knapp bekleidete Frauen, richtig Exotik und einen vielseitigen Score, der jede Szene perfekt untermalt.
Bunt, actionreich und humorvoll. Allein schon die drei Hauptdarstellerinen sind das Anschauen wert. Die Story ist hohl, Spannung fehlanzeige, zudem herrscht maßlose Übertreibung. Doch das witzige und unterhaltsame Treiben macht unheimlich Laune.