Review

Bewaffneter Widerstand (2013)

Ich widerstand leider nicht und schaute mir dieses doch recht schwache gut 90 Minuten dauernde Regie-Erstlingswerk der Brüder Beamer an.
Meine Freude auf ein Wiedersehen mit Ethan Embry, der seinen Part als Frank Smith, Partner von Ed O'Neill in der Serie "Polizeibericht LA", noch so eindringlich spielte, verschwand mit zunehmender Spieldauer.

Um Kevin (Ethan Embry) und Bruce, zwei leicht tumbe Kumpels und Partner im gemeinsam geführten "Alarmanlagen-Store" steht es finanziell nicht zum Besten, ist doch ihr Wohnort recht beschaulich und zählt nicht gerade zu den Hochburgen krimineller Machenschaften.
Also beschließen die beiden kurzerhand ihren geschäftlichen Wiederaufschwung in die eigenen Hände zu nehmen und rauben des nächtens Häuser und Wohnungen der Nachbarschaft aus um anschliessend den dadurch verunsicherten und verängstigten Bewohnern ihre Sicherheits und Alarm-Anlagen feilbieten zu können.
Zunächst ist dieses unmoralische Geschäftsgebaren auch recht einträglich, bis sie eines Tages den Falschen um sein Hab und Gut erleichtern und der nun auf blutige Rache sinnt...

Klingt zunächst recht amüsant und interessant.
Liest man dazu noch den illustren Cast, zu dem u.a. Vinnie Jones (Bube, Dame, König, Gras, Smoking Aces 2) , Adam Arkin (Sons of Anarchy, Life) , Clea Duvall(The Faculty, American Horror Story) , Cary Elwes (Saw) , Ving Rhames (Pulp Fiction, Dawn od the dead) , Ed Begley Jr. zählen, erwartete ich durchaus mehr als das letzten Endes Gesehene.

Was gleich zu Beginn negativ stark ins Gewicht fällt sind die deutschen Synchonstimmen, die man getrost in die Kategorie "schlecht bis unerträglich" einordnen darf und sogar muss. Hier sollte man zwingend auf O-Ton ausweichen.

Die Story ist nachvollziehbar aufgebaut und kann durchaus den ein oder anderen Lacher aufweisen.
Im letzten Drittel des Filmes kommt dann auch zeitweilig hin und wieder so etwas wie Spannung auf, spätestens ab dem Zeitpunkt ab dem Kevin und Bruce den Gangsterboss Joshua (Cary Elwes) ausrauben.
Denn mit diesem ist gar nicht gut Kirschen essen!

Die Rolle des Joshuas war für mich auch der einzige Lichtblick, denn Cary Elwes den ich bis dato nur aus dem ersten Saw-Teil kannte, macht seine Sache mehr als ordentlich.
Er spielt den komplett psychopathischen Gangster mit Spaß und Hingabe und einigen gelungenen Dialogen. Der Einsatz seiner "Küchengeräte" allerdings wirkt dagegen zwar generell passend, im Bezug auf den restlichen Film aber wieder übertrieben und fügt sich nicht wirklich gut in den ansonsten eher beschaulichen Film ein.

Der restliche Cast dagegen bleibt doch recht blass und das Mitwirken am Film beschränkt sich bei einigen auch nur auf den ein oder anderen Dialog.
Gerade Ving Rhames wirkt hier in seinem Kurzauftritt merkwürdig deplatziert, auch Adam Arkin hat kaum Zeit sein sonst so gutes Schauspiel zu zeigen.

Seichte, infantile Komödie oder doch eher blutige schwarze Thriller-Komödie?
Hier schwankt es doch stark hin und her, und kann beide "Lager" nur mäßig befriedigen. Man hätte sich evt. mehr auf EINEN Weg konzentrieren sollen.

Insgesamt ist hier zwar alles einigermaßen solide, aufgewertet durch einige bekannte Stars, aber mit mehr oder weniger eher infantilem Humor, der bei mir kaum bis gar nicht zünden wollte, einigen unpassenden Passagen, teils deplatziert wirkenden Darstellern, schlechten Synchros und maximal mäßiger Spannung.

Für ein Regieerstlingswerk sicher nicht das Schlechteste was ich bisher gesehen habe. Einige gute Ansätze waren durchaus zu erkennen, insgesamt gesehen aber bleibt der Film doch über die größte Strecke blass und erinnerungswürdig ist hier im Grunde nicht viel, sehen wir wohlwollend von Cary Elwes ab.

Unter Strich bleibt eine eher durchwachsene, vorhersehbare mit sehr wenigen "Highlights" versehene Thriller-Komödie, bei der aber sicher deutlich mehr drin gewesen wäre.

gnädige 5/10

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