Review

Der skrupellose Boxmanager Ned Benko (Rod Steiger) hat sein Vermögen durch fingierte Boxkämpfe gamacht:  Die Kämpfe enden stets zu Benkos finanziellem Vorteil, und wenn mal einen Boxer der sportliche Ehrgeiz überkommt, und er sich nicht an die Abmachung hält, wird mit drastischer Gewalt eingegriffen.
Neuester Hoffnungsträger in Benkos Organisation ist Toro Moreno, der eine beindruckende Physis hat, aber als Boxer völlig untalentiert ist. Benko zieht sich den Sportreporter Eddie Willis (Bogart) an Land, der Moreno zum Star aufbauen soll. Das geht eine Weile gut, Moreno boxt sich durch zahlreiche abgesprochene Kämpfe und wird zum Publikumsmagnet. Doch als Eddie realisiert, daß Moreno aufs Übelste ausgenutzt und schließlich eiskalt wieder fallengelassen werden soll, regen sich moralische Skrupel in dem sonst  so nüchternen Reporter.
Dieser Film mag weniger bekannt sein als der Rocky-Zyklus oder Scorseses Raging Bull, doch möchte ich hier behaupten, daß The Harder They Fall qualitativ seitdem nicht mehr erreicht wurde. Und das liegt nicht nur an den überaus realistisch inszenierten Kämpfen.  Bogart ist an Charisma wie üblich kaum zu überbieten und Rod Steiger ist sowieso eine Klasse für sich.
Nie war der Blick hinter die Kulissen des Boxsports derart desillusionierend. Hugo Friedhofers schroffe Komposition läßt schon während der Vorspann-Titel erahnen, daß wir es hier mit keinem herkömmlichen Sportler-Drama zu tun haben.
Die einzige nenneswerte Schwäche, die sich das exzellente Drehbuch leistet, ist vielleicht in dem Moreno-Charakter zu finden, der ein wenig zu naiv und brav daherkommt, und der seine Situation im wörtlichen Sinne mit einem Schlag begreift. Hier hat man es sich vielleicht etwas zu einfach gemacht.
Humphrey Bogarts letzter Film, und ein würdiger Abschluß einer an Meisterwerken reichen Filmographie.

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