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Dass außerirdische Keime für eine zombieähnliche Epidemie verantwortlich sind, ist natürlich nicht neu und auch ein unfähiges Militär ist schon häufiger beobachtet worden, doch wenn das Geschehen in einer ländlichen Waldgegend mit verschiedenen parallel ablaufenden Handlungssträngen an den Aufbau eines typischen Katastrophenfilms erinnert, ist das zumindest schon mal ein wenig frischer Wind im apokalyptischen Zombieszenario.

Nationalpark Preachers Mill: Als Teile eines Satelliten in dieser Gegend aufprallen, ahnen Sheriff Max und seine Freundin Brooke noch nichts von dem extraterrestrischen Erreger, der den Hypothalamus des jeweiligen Opfers so lange wachsen lässt, bis der Schädel platzt. In der Zwischenzeit verhalten sich die Infizierten wie Tollwütige, die jeden angreifen und verspeisen wollen…

Zwar lässt sich das Geschehen eine Weile Zeit, um die wesentlichen Figuren einzuführen, doch Brookes Familie erscheint recht sympathisch, während sie selbst eigentlich nur eine Freundschaft, jedoch keine Beziehung zu Max aufbauen will, welcher wiederum alle Hände voll zu tun hat, als die Seuche breitflächig um sich greift.
Die Schauplätze erscheinen zwar nicht allzu markant, doch mit der Konzentration auf die Geräuschkulisse und dem zurückhaltendem Score wird gekonnt Suspense geschürt, denn jeder entfernt klingende Schrei könnte der eines Gebissenen, aber auch der eines Infizierten sein, da diese laut schreiend auf ihre Opfer zu rennen und dabei durch die Bank recht agil und kräftig wirken.

Verschiedene Handlungsebenen führen in diesem Fall automatisch zu mehr Abwechslung, da das Tempo spätestens nach einer halben Stunde ordentlich in die Höhe getrieben wird und die raschen Szenenwechsel nur selten von Ruhepausen umgeben sind.
Mal ist Max mit allerlei Waffen unterwegs, dann rennt Brooke durch den Wald und trifft schließlich auf einen verwundeten Soldaten, Brookes kleine Schwester befindet sich indes beim Camping mit Gleichaltrigen, während die Eltern daheim versuchen, die Bude zu verbarrikadieren.

Die Infizierten sind okay geschminkt und mit vollem Einsatz bei der Sache, obgleich es zunächst scheint, als würden sämtliche Gewaltszenen außerhalb des Sichtfeldes stattfinden.
Vielmehr als einige abgebissene Hautlappen, diverse Einschüsse und herausgerissene Arme sollte man jedoch nicht erwarten, auch wenn die wenigen Effekte sauber in Szene gesetzt sind und auf CGI verzichtet wurde. Bei einer Obduktion und anschließender Erklärung kommt gar ein wenig Humor ins Spiel denn Max` Kollege referiert seelenruhig über Details, während sich der junge Cop mächtig beherrschen muss, um nicht…

Besondere Tiefe, intelligente Hintergründe oder gar bahnbrechende Überraschungen sollte man also nicht erwarten, doch der Streifen macht aufgrund seines ordentlichen Tempos, einiger sympathischer Figuren und den unberechenbar schnellen Zombies durchaus Laune, zumal er mit rund 81 Minuten Laufzeit recht kurzweilig daherkommt.
Einen kleinen Wehrmutstropfen bildet allenfalls das weitgehend offene Ende, doch bei entsprechendem Erfolg dürfte den beiden Regiedebütanten Boone /Craddock durchaus eine Fortsetzung gewährt werden.
Kein Überflieger, aber im Bereich der B-Zombiefilme ein recht unterhaltsamer Beitrag.
6 von 10

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