„Volcano High“ verspricht einen hochkarätigen Actionkracher made in Korea mit stylischer Aufmachung und einem furiosen Effektgewitter-Martial Arts Marke „Matrix“. Das dem überhaupt nicht so ist, wird ziemlich schnell deutlich und die folgenden zwei Stunden eine echte Tortur für die Nerven.
„Volcano High“ gehört zu der Sorte Film, deren äußerer Schein trügt. Aufmachung und Look versprechen einen rasanten Actionfilm in futuristischem Gewand, Erwartungen die am Ende aber nicht einmal ansatzweise erfüllt werden. Zur Enttäuschung mischt sich aber auch etwas Verärgerung, denn die Zeit hätte man durchaus auch sinnvoller nutzen können. Fangen wir mal der mehr als konfusen Story an, die sich vage an den Kampf zwischen Schülern und Lehrern aus „Battle Royale“ anlehnt. Die an sich interessante Ausgangssituation der aufmüpfigen Schüler wird aber schnell zur Nebensache, als auch noch eine geheimnisvolle Schriftrolle mit sagenumwobener Macht ins Spiel kommt. Hinter ihr sind nicht nur die Schüler, sondern auch einige gierige Lehrer her…
Von der Grundidee bleibt aber am Ende recht wenig bestehen, da sich die Handlung schon ziemlich bald in Luft auflöst und nur noch das Machtgerangel der einzelnen Parteien im Vordergrund steht. Da hätten wir den Neuling, der gerade von seiner alten Schule geflogen ist und nun Anschluss an der Volcano High sucht. Dann gibt es da noch etliche Halbstarke die meinen an der Schuler den Obermotz spielen zu müssen und andere Schüler zu malträtieren. Besonders die ständigen Ränkespiele öden frühzeitig an und nehmen viel zu viel Platz ein. Wer bereits seinen Abschluss in der Tasche hat, wird dieser primitiven Selbstdarstellung und Machogehabe auf Sonderschulniveau nicht das Geringste abgewinnen können. Sorry, aber sowas ist nicht cool sondern einfach nur unterirdisch hohl. Die zahlreichen Subplots über ominöse Superkräfte und die völlig unmotivierte Lovestory ziehen die substanzlose Geschichte nur unnötig in die Länge. Ich habe selten einen Film gesehen der so wenig erzählt, aber trotzdem nicht enden will. Einige Filmemacher sehen das aber offensichtlich anders und schaffen es scheinbar mühelos zwei Stunden mit nichts als heißer Luft zu füllen – das ist natürlich auch eine Leistung.
Punkt 2 auf der Kritikliste sind die erschreckend langweiligen Actionszenen, die ja eigentlich das Aushängeschild des Filmes darstellen sollen. Ok, man muss eingestehen das die Optik bisweilen ziemlich reizvoll ist und durch einige technische CGI-Spielereien verzücken kann. Allerdings sind solche Highlights rar gesät und rechtfertigen noch lange nicht das Ansehen. Wenn man einen Martial Arts Actioner im Sci-Fi Gewand erwartet, wird man zwangläufig enttäuscht. Die Action ist auf ein junges Publikum zugeschnitten, das in seiner Freizeit vornehmlich den Controller der Playstation bedient. Die effektgeladenen Kämpfe mit Bullettime und Elementarangriffen sind zwar für den Moment hübsch anzuschauen, sind aber so harmlos wie ein Pokemon Spiel. Die Kontrahenten werfen sich hier und da mal ein paar Energiekugeln um die Ohren, viel mehr aber auch nicht. Ein echtes Aha-Erlebnis wollte sich jedenfalls nicht einstellen, vielleicht bin ich aber auch einfach zu alt für solchen Quark. Überhaupt spielt Action in diesem Film nur eine untergeordnete Rolle, da es zum einen viel zu wenig davon zu sehen gibt, andererseits die wenigen Szenen nicht wirklich überzeugen. Dafür dass angeblich alle Schüler irgendwelche Kampfsportarten ausüben gibt es diesbezüglich recht wenig zu sehen, ein paar kurze Kendoeinlagen sind einfach zu wenig.
Als absolut uncharismatisch erweist sich der junge Hauptdarsteller, der natürlich tolle Superkräfte besitzt, sich aber nicht traut diese einzusetzen. Insgeheim hat sicher schon jeder mal als Kind davon geträumt solche Kraft zu besitzen, die Titelfigur dieses Films hat aber offensichtlich zu viel Pipi in den Augen um sich wie ein Mann zu verhalten. Somit teilt auch „Volcano High“ das Problem vieler koreanischer Filme, nämlich einen völlig langweiligen Charakter so belanglos wie möglich darzustellen. Ein echtes Kunststück, bei dem so ziemlich jede Sympathie flöten geht. Zu viel Testosteron haben dafür wieder alle anderen Knaben an der Schule und müssen sich ständig in irgendeiner Form vor den Kumpels profilieren, kennt man auch aus seiner Jugend, geht hier aber einfach nur auf die Ketten. Kopfschmerzen bereitet obendrein der Humor, der es geschickt versteht die an sich recht ernste Geschichte durch bescheuerte Situationskomik ins Lächerliche zu ziehen. Das Kuriose daran ist, das man eigentlich keinen Humor erwartet und dann aus heiterem Himmel dumme Grimassen gezogen werden als seien die Darsteller auf Drogen. Auch für asiatische Filme ist dieser Mix etwas zu strange.
Fazit:
„Volcano High“ ist ein öder Möchtegern Fantasy-Actioner mit langweiliger Geschichte, der es schlichtweg nicht wert ist beachtet zu werden. Soviel bedeutungslosen Stumpfsinn in zwei Stunden zu verpacken und auf Zelluloid zu bannen muss man erstmal schaffen. Spart euch die Zeit und lasst euch nicht vom verlockenden Äußeren blenden.