Mit Home Sweet Home kredenzt uns Regisseur David Morlet (auf der DVD-Rückseite als David Morley bezeichnet) einen Home-Invasion-Film in seiner reinsten und puristischsten Form. Das Gefühl, in den eigenen vier Wänden gefangen zu sein, wird hier durchweg bedrohlich und beklemmend vermittelt.
Zwar ist der Beginn des Films mit seiner überlangen, auf Suspense ausgelegten Szene etwas übertrieben ausgefallen und hätte durchaus um ein paar Minuten gestrafft werden können, dafür wird man im Folgendem mit der ein oder anderen Grausamkeit "entschädigt". Apropos: In Anbetracht einer regelrechten Zelebrierung von realistisch dargebotenen (mengenmäßig überschaubaren) Gewaltausübungen ist es doch schon etwas verwunderlich, dass der Film die FSK ungeschnitten passieren konnte.
Und noch ein paar Worte zum Eindringling: Dieser ist mit seinem professionellen Outfit, seinem Maskenlook und seiner Jason-Voorhees-Michael-Myers-Gedächtnis-Gestik ein richtig interessanter und optisch gut gelungener Fiesling geworden.
Der nach 50 Minuten bereits einsetzende Showdown indes kann zwar einerseits die notwendige Empathie für die von Rache und Hass getriebene Protagonistin erzeugen, andererseits nervt das unlogische und tölpelhafte Verhalten derselbigen Person erheblich. Dadurch verlässt der Film den bis dato eingeschlagenen Weg einer realistischen Darstellung und offenbart seinen eher fiktiven, dramaturgisch konstruierten Charakter, was leider ein wenig zu Lasten des Thrills geht.
Das Ende des Films hält noch eine echte Überraschung bereit, wenngleich man sich nach der eigentlichen Sinnhaftigkeit des Gezeigten fragt.
Dennoch bleibt das Fazit: Wer auf der Suche nach spannendem Terror ist, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Qualität: 6/10 Härte: 5/10