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Chazz bekommt Besuch von seiner Halbschwester Chapelle. Die beiden haben sich schon lange lange nicht mehr gesehen und da ihr gemeinsamer Vater gestorben ist kommt Chapelle nach L.A. um Chazz zu besuchen. Erst läuft alles ganz prima. Die beiden verstehen sich glänzend. Chazzs Freundin ist zwar einbisschen eifersüchtig weil sie so gut miteinander auskommen, aber eigentlich ist das nicht der Rede wert. Das Problem ist Chazz mag Chapelle, er mag sie zu sehr. Als sie einen jungen Mann kennen lernt und auch mit ihm in die Kiste steigt wird Chazz eifersüchtig und nicht zu knapp und nun steckt er in einer tiefen Seelenkrise. Dann trennt er sich von seiner Freundin und macht Chapelle das Leben zur Hölle. Dabei spielt die Vergangenheit der beiden keine unbedeutende Rolle, denn Chapelle wurde als Kind regelmäßig vom Vater vergewaltigt. Am Ende scheint Chazz vollkommen durchzudrehen...

Die Story ist vielleicht nicht besonders innovativ, dafür ist es mal was anderes. In gewisser Weise ist In Dark Places Psychothriller. Chazz dreht durch und macht seiner Schwester das Leben zur Hölle. Das Ende ist sehr psychothrillermäßig und es ist auch spannend. Dort wird der Zuschauer dann auch einbisschen überrascht, denn sowas erwartet man hier nicht. Auf der anderen Seite ist es Erotikthriller, denn das Ganze ist gewürzt mit ein paar erotischen Szenen. Zu guter Letzt ist er noch Drama. Chazz liebt seine Schwester und zwar nicht so wie ein Bruder normalerweise seine Schwester liebt, er liebt sie wie die Freundin und er schläft sogar mit ihr. Chapelle scheint hin und her gerissen zu sein zwischen Liebe und Hass. Das wird gerade am Ende sehr deutlich. Mit der unglücklichen Bruder-Schwester Liebe sind dann natürlich einige dramatische und tragische Momente verbunden. Naja, hab schon bessere Dramen gesehen, kann man sich aber mal angucken.

In Dark Places hat gelegentlich mal von Brian de Palma kopiert. Das fängt schon bei den Szenen in der Kunstgalerie an die stark an den Anfang von Dressed to kill erinnern. Toll fand ich das ja ehrlich gesagt nicht. Das soll jetzt sicher nicht heißen, dass ich Brian de Palma nicht mag. Genau das Gegenteil ist der Fall. Ich mag seine Filme sehr, besonders Scarface und eben Dressed to kill. Ich bin allerdings der Meinung man sollte nicht von Brian de Palmas unverkennbaren Stil kopieren und das ist hier ganz ab und zu definitiv der Fall. Naja, so superdramatisch ist es hier dann auch wieder nicht, denn ansonsten kann man In Dark Places gut angucken und richtig viel zu meckern habe ich hier auch nicht. In Dark Places ist bestimmt nicht das was man Meistwerk nennt und sicher auch nicht das was man unter einem guten und spannenden Thriller versteht, aber zum einmaligen Ansehen ist der Film ganz ok und ab und zu ist er sogar relativ spannend. Langeweile kommt nur selten auf und insgesamt ist der Film ganz gut ansehbar. Ein paar mehr Spannungsmomente wären allerdings schön gewesen, denn so richtig spannend ist er wirklich nicht, aber einbisschen schon. Wie gesagt, kann man sich ruhig einmal ansehen. Über die gesamte Laufzeit betrachtet gibts zu wenig wirkliche Spannungsmomente, er ist spannend, aber halt nicht so richtig, In Dark Places ist mehr nette Unterhaltung, ein Film den man sich halt mal ganz gut angucken kann. Einbisschen weniger Dramatik, dafür mehr Spannung dann wäre In Dark Places ein guter Film. So ist es nur ein netter Film, am besten für zwischendurch.

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