Der 16-jährige Beni verliebt sich in den rebellischen Rockmusiker Fögi. Als er als Roadie der Band von Fögi beitreten darf, beginnt eine düstere, intensive Beziehung. Beni liebt Fögi bedingungslos, doch weder fordernd noch auflehnend. Fögi versackt immer mehr in seiner Heroinsucht, das Geld geht aus, Beni geht auf den Strich, Fögi dealt mit Drogen, und die Beziehung der zwei Aussenseitern kippt ins Sadomasochistische – Beni wird zu Fögis "Hund" ...
Dieser Milieu-Streifen fährt ziemlich ein. Jedenfalls Leuten, die nicht (nur) auf die gelackten Hollywoodfilme abfahren. In körnigen und (manchmal) verwackelten Bildern, die unter die Haut gehen und voyeuristische Züge haben, wird hier eine klassische Geschichte von einer tragischen Liebe erzählt. Es geht um Macht und Abhängigkeit, um Dominanz und Unterwerfung. Bedrückend und intensiv.
Und das alles in einer Zeit (die Geschichte spielt 1973), wo die Homosexualität in weiten Kreisen noch nicht akzeptiert wurde. Ebenso glaubhaft wird die Zerrissenheit zwischen jugendlicher Hoffnung und Zukunftslosigkeit gezeigt.
Die Schauspieler wirken ungemein echt, Fögi und Beni werden von den französischen Schauspielern Frédéric Andrau und Vincent Branchat gespielt, die Musiker von Fögis Band sind in der Schweiz bekannte Musiker (Martin Schenkel, Jean-Pierre von Dach), die Szenenmusik stammt vom Berner Gitarristen (Central Services, Rabarbie, Stiller Has, Boob) und Produzenten (Harry, Züri West u. a.) Frank Gerber
Der düstere Score besteht u. a. aus “Heroin“ von The Velvet Underground und “I Wanna Be Your Dog“ von Iggy (Pop) & The Stooges, bezeichnenderweise zwei Songs, die sich explizit mit Drogen und Unterwürfigkeit beschäftigen.
1979 schrieb der Schweizer Martin Frank den Roman “Ter Fögi ische Souhung“ (“Fögi ist ein Sauhund“) in berndeutscher Mundartschreibweise. Die in der Ich-Form von Beni erzählte Geschichte war sehr freizügig, brutal, ehrlich und direkt. Das Buch wurde schnell über die Schwulenszene hinaus bekannt, obwohl es zuerst drei Jahre einen Verleger suchte und im Eco-Verlag, Zürich, auch fand.
Abgesehen davon, dass das Buch in der damaligen Zeit einen Anstoss für viele Schwule für ein Coming-out gab, waren es vor allem die Spekulationen, ob Autor Frank hier seine eigenen Erlebnisse niedergeschrieben hatte. “Fögi“ wiederum hiess Anfang der Siebziger der Sänger der Zürcher Hardrockband Tusk, ein narzistischer und exzessiver Frontmann, der sich öffentlich zu jungen Männern bekannte.
Autor Frank erwähnte zwar im Buch: "Jede, wo meint, är kenn öper, wo i däm roman forchunt, ische schpinsiech. Sisch aues erfunde." (“Jeder, der meint, er kennt jemanden, der in diesem Roman vorkommt, ist ein Spinner. Es ist alles erfunden“). Und der echte Fögi lebt heute als Fotograf und distanziert sich von dem Buch. Wir werden es wohl niemals wissen ...