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New York: Die ehemalige Staatsanwältin Susan Chancellor gibt nun als Psychologin den Anrufern ihrer populären Radio-Show gute Ratschläge. Während einer ihrer Sitzungen wird sie von ihrer krebskranken Patientin Lois Clausen darum gebeten, in ihrer Sendung den Fall ihrer Tochter Victoria öffentlich zu machen, die da vor drei Jahren spurlos während einer Kreuzfahrt verschwunden ist... in der Hoffnung, dass doch noch Hinweise auf den Verbleib der jungen Frau eingehen. Tatsächlich meldet sich Carolyn Wells bei Susan, die einst auf demselben Kreuzfahrt-Schiff einen Mann kennengelernt und von diesem den gleichen auffälligen Ring mit der Inschrift "You Belong to Me" erhalten hat, der sich auch unter Victorias Habseligkeiten befand, die ihrer Mutter übergeben wurden. Als Carolyn Wells kurz darauf auf dem Weg zum Radio-Sender vor einen Laster gestoßen wird und ins Koma fällt und eine Augenzeugin der Tat ermordet wird, scheint es so, als ob da ein Killer umgeht, der seit Jahren für das bislang unbemerkte Verschwinden junger Frauen verantwortlich ist und nun alles daran setzt, seine Spuren zu verwischen... Okay, mit harter Thriller-Ware hat man es hier natürlich wiederum nicht zu tun, aber dennoch ist die erneute Mary Higgins Clark-Adaption "Nimm dich in Acht" doch sehr viel ansehnlicher geraten als der vorhergehende "Schwesterlein, komm tanz mit mir"... und das ganz einfach aus dem Grund, weil die pulpige Roman-Vorlage diesmal inhaltlich sehr viel mehr hergibt und die Macher ihrem selbstgesteckten Ziel, seichtes Mystery-Entertainment mit Seifenopern-Flair zu fertigen, doch sehr viel eher gerecht geworden sind, denn rein handlungsmäßig kommt das Ganze gar nicht mal so unkomplex daher, auch wenn der Plot da doch allenfalls das Prädikat "Besonders konstruiert" verdient. Da verschiedene Genre-Motive hier aber ziemlich ungeniert miteinander verwurschtelt werden, um die Geschichte am Laufen zu halten (es gibt da auch noch eine übersinnlich begabte Freundin, die immer dann Mord-Visionen hat, wenn sie den Ring berührt), ist "Nimm dich in Acht" doch unterhaltsamer geraten als gedacht, auch wenn sich die Auflösung der Wer-ist-der-Mörder?-Storyline zum Schluss hin doch lediglich auf zwei Verdächtige fokussiert und es da nicht allzu schwierig ist, korrekt zu tippen. Die Darsteller spielen dieses Mal übrigens durch die Bank angemessen auf, während Regisseur Paolo Barzman mit einem leicht ironischen Touch inszeniert und auf die Art durchblicken lässt, dass er eine ziemlich genaue Vorstellung von der "Güte" des Stoffs an sich hat. Fazit: Macht auf völlig anspruchslose und cozy Krimi-Manier durchaus Spaß!

6/10

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