Review

Als ich das erste Mal in einem Forum von The Green Inferno laß, dachte ich mir nur "ach herr jee, nun versucht man auch das Kannibalen-Genre in die Gegenwart zu holen und zu vermasseln".
Ich war felsenfest davon überzeugt, dass dieser Film nichts sein lönnte, vor allem weil ich bei Eli Roth auch an die Hostel-Filme dachte, die ja erst nach eine quälend langen Ewigkeit beginnen relativ interessant zu werden (wenn ich das mal so salopp ausdrücken möchte)... vergaß aber dabei ganz, dass mit sein Clown"-Film durchaus sehr gut gefallen hatte.

Irgendwie kam The Green Inferno aif Bluray dann doch zu mir nach Hause und nach einigen Tagen überwand ich mich ihn mir dann auch mal anzuschauen.
Die ersten Minuten waren wie befürchtet... klischeehafte Jungdarsteller, die sich ebenso klischeehaft verhielten.
Doch irgendwie war die Hauptfigur Justine  doch etwas anders... sie passte meiner Ansicht nach so gar nicht in das Klischee der jungen wilden und meist zügellosen Studentinnen, die das ganze Leben nur als eine einzig große Party ansehen...
Justine war eine ungewöhnlich erwachsene junge Frau mit vielen Schwächen und auch Stärken... manchmal, gerade in der ersten Hälfte des Filmes kam sie mir etwas übertrieben erwachsen vor, dennoch war sie mal etwas erfrischend anderes als zu den sonstigen stets leicht bekleideten und immer freizügigen. Mädels, die in mir in anderen Horrorfilmen auf die Nerven gingen.

Dennoch fällt eines sofort auf in dem Film... er wirkt nicht wie ein typischer Kinofilm... ich weiß nicht genau, wie ich es erklären soll, aber der Film ist vom Stil auch etwas anderes, wirkt oftmals auf mich wie ein Dokumentarfilm... und auch die Farben im Film schienen irgendwie gesättigter... was gerarde bei den Naturaufnahmen irgendwie surreal wirkt, wenn das Grün der Pflanzen fast zu leuchten scheint. Allerdigs war dies nur am anfang so bei mir und ich gewöhnte mich schnell an diesen mysteriösen Bildstil.

Nach der etwas lahmen Einleitung es Filmes, kommt er dann aber dafür auch recht schnell in Fahrt und ich muss zugeben, dass die Entwicklung mich sogar ein wenig schockte.
Was man hier geboten bekam waren grausame Szenarien, die mit den alten Kannibalenfilme der 1980er mithalten konnte... und manchmal hatte ich das Gefühl, das Regisseur Eli Roth sich sogar ein wenig an Klassiker wie "Lebendig gefressen" oder "Die Rückkehr der Kannibalen" orientiert hatte...

Was jetzt die Splattereffkte angeht so empfand ich sie zwar nicht als unheimlich realistisch wie bei Hostel, aber dennoch gut genug um die Szenen monströs und alptraumhaft erscheinen zu lassen... man muss nicht immer alles super realistisch zeigen, um den Horror zu verdeutlichen, den die Figuren im Film erleben.
Viele Szenen gingen mir trotzdem unter die Haut, was aber wohl auch damit zu tun hatte, dass die Kannibalen recht authentisch daher kommen - laut Drehberichte, die es als eher bescheidenes Bonusmaterial auf der Bluray gibt - waren diese sogar echte Urwaldbewohner, die man vll noch ein wenig heraus geputzt hatte, aber eben keine atypischen Statisten darstellten.
Ebenfalls zu erwähnen sei der vermeintliche Schurke ind er Umweltaktivistengruppe... ein Typ namens Alejandro, der nicht nur die Leute anführte und anlog,w as die ganze Umweltaktion angeht sondern sich auch als ziemlich widerwärtiges Arschloch entpuppt - mir allerdings auch recht glaubhaft erschien .. schließlich ging es um das nackte Überleben und, dass man lieber seine Leidensgenossen opfert, um selbst am Leben zu bleiben, kam mir recht rrealitätsnah vor.

Und obwohl mir vieles im Film gut gefiel, so hatte dieser leider auch seine Schwächen...  mir kamen die Kannibalen nicht wie die Opfer des ganzen Filmes vor, die sich nur gegen die Zerstörung ihres Lebensraumes zu wher setzten... auf mich wirkten sie wie gausame Bestien und oft ertappte ich michd abei, dass ich mir wünschte, man würde sie unschädlich machen.
Zu schnell empfand ich das Verhalten der Ureinwohner zu überttieben grausam... so, dass mein Mitgefühl für das eigentlich ebdrohte Völkchen mehr als schnell verschwand und ich es gar als unverständlich empfand, als am Ende des Filmes versucht wurde eben diese Bestien noch zu schützen.

Ich emfinde es als nicht anchvollziehbar, das jemand der dieser im Film gezeigten Hölle entkommt, alles dafür tut, dass seinen Peinigern nichts geschieht... aber da hat wohl jeder seine eigene Sichtweise.

Bis auf den ein oder anderen Makel, was wohl von dem jeweiligen Betrachter abhängt, onb es überhaupt ein solcher ist,  finde ich den Film durchaus sehenswert und erlaube es mir ihn als gelungenen Kannibalenfilm der neuen Generation zu bewerten... und seien wir mal ehrlich... auch unter den Filmen der 1980er, die sich Kannibalenfilm nennen, gibt es viel Schmu - und dabei beziehe ich mich nicht auf diese realen Tiertötungen...

Aber wie bei jedem Film - egal welchen Genres, egal zu welchem Thema obliegt es den jeweils einzelnen Zuschauer, wie er die Filme für sich selbst bewertet... deswegen gibt es kein richtig oder falsch, da für jeden andere Dinge wichtig sind, die einen Film für ihn persönlich zu einem guten oder schlechten Film machen.

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