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Julien, 14 Jahre jung entdeckt die ersten Sexuellen Gefühle zu seiner älteren Cousine Julia, welche aber Gefühle für den verlobten und älteren Charles entwickelt. Diese Dreiecksbeziehung endet abrupt, als der Krieg beginnt, und alle Männer in den Militärdienst eingezogen werden. Nun ist Julien der einzigen Mann im Haus, welcher von den Dienstbotinnen verführt wird, aber trotzdem immer noch Hoffnung auf eine Liebesbeziehung mit Julia hat.
Es ist schon erstaunlich was anfangs der 80er so als Skandalfilm durchging und die heimischen Werte von Sitte und Anstand aufs äußerste bedrohte. Zugegeben ein wenig was von Pädophilie hat der Film schon, was Weichzeichnungsexperte David Hamilton mit den zärtlichen Cousinen da aus der Taufe gehoben hat, aber ansonsten gibts hier nur gegenseitiges aufeinander rumgeschubbere der harmlosen Art von Pubertierenden für Pubertierende.
Vielmehr werden eigentlich die Probleme des Erkennens der eigenen Gefühle von Heranwachsenden in den Mittelpunkt gestellt, in dem zwar so ziemlich jede der beteiligten Damen ihr Dekolette lüften darf, aber von wirklicher sexueller Interpretation hält sich die Kamera meilenweit weg.
Die Geschichte dreht sich um ein französisches Landgut mit all seinen Bewohnern, die im Juli 1939 beginnt und sich bis kurz nach Kriegsbeginn hinzieht. Der Krieg spielt dabei aber nur eine Randnotiz, Hamilton konzentriert sich auf seine etablierten Charaktere und deren Ereignissen, die aber durch das abrupte Ende nie zu einer Auflösung oder gar Happy End führen. Haufenweise Subplots werden eingeführt, wie der alte Knacker der sich mit Seelenfängerei beschäftigt, die Turteleien zwischen Knechten und Mägden und auch die latente Homosexualität des Hausherren werden lediglich angesprochen ohne aus diesen Vorgaben irgendeinen Punkt zu machen und so bleibt der Film eigentlich ein Muster ohne Wert.
Von einer eigentlichen Handlung, so mit Spannungsbogen und ähnlich überbewerteten Kram, ist nicht viel zu sehen. Die Darstellerleistungen kann man ebenfalls getrost übergehen und das Ende kommt plötzlich aber sinnlos. Bleibt am Ende eigentlich nur zelluloidgewordene Weichplastik, die das Thema des pubertierens für den Zuschauer in gefühlter Echtzeit abhandelt, ohne eine zentrale Aussage zu treffen. Nicht mein Ding.
2/10

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