Die junge Reporterin Anne (Katia Winter) begibt sich auf die Suche nach ihrem verschwundenen Kollegen James. Dieser war der psychoaktiven Droge MK-Ultra auf der Spur, die der CIA während des Kalten Krieges an Probanden austestete. Nach einem Selbstversuch mit MK-Ultra verschwand James spurlos. Bei ihren Recherchen fällt Anne beängstigendes Bildmaterial in die Hände. Ein Drogenguru im Timothy-Leary-Look behauptet zudem im Besitz der Droge zu sein…
Der mit überaus bescheidenen Mitteln fabrizierte Horrorschocker BANSHEE CHAPTER holt ein Maximum aus seinen Möglichkeiten. Der Streifen bedient sich der Found-Footage-Äthetik, heißt: Wackelkamera, POV, etc., aber eben nur manchmal. Abschnittweise sind also deutliche Parallelen zu BLAIR WITCH, PARAMORMAL und Co. erkennbar. Dann wieder handelt es sich um einen „normalen“ Horrorfilm ohne Egoperspektive und „zufällig mitgefilmt“. Am Ende kommt sogar noch eine Prise Lovecraft und deutliche Verweise auf den Stuart-Gordan-Klassiker FROM BEYOND dazu.
Das Körperwelten-Cover ist irreführend. BANSHEE CHAPTER setzt nicht auf Effekthascherei oder FX, sondern auf heftige Schockmomente. Die meisten davon sitzen gehörig und das trotz der einen oder anderen Vorhersehbarkeit. Plärrende Fratzen mit schwarzen Augen und verzerrte Geistervisagen sind zwar alles andere als was Neues, ziehen hier aber richtig gut. Daneben gruseln den Zuschauer Kinderstimmen aus dem Radio und ein Thrillfaktor im „Ich scheiß mir in die Hose“-Bereich. Manko ist die unausgegorene Story. MK-Ultra erzeugt Halluzinationen bzw. öffnet ein Bewusstsein für in Parallelwelten lebende Dämonenwesen. Allerdings fallen den Psi-Erscheinungen auch Leute zum Opfer, welche die Droge gar nicht eingenommen haben. Das ist nicht ganz schlüssig. Darüber hinaus gibt’s neben der ein oder anderen Spannungslücke nicht viel zu meckern.
Fazit:
Lovecraft goes FEAR & LOATHING – Buh!