Wer hat Dolph Lundgren eigentlich eingeredet, er müsse immer noch Filme machen? Nachdem seine letzten Zelluloidverschmutzungen seit Jahren in den Videotheken ihr trauriges Dasein fristeten, hatte Herr Lundgren immer noch nicht genug (bzw. hatte sein Konto eine Auffrischung nötig) und servierte den C-Action-Fans „Agent Red“, in dem er eine wild gewordene Russenbande davon abhalten muss, ein tödliches Virus, welches sich auf einem amerikanischen U-Boot befindet, freizusetzen.
Von vorne bis hinten ist „Agent Red“ ein großes Ärgernis. Während die Anfangsphase, was Action und Inszenierung angeht, sogar noch ansehnlich ist, versumpft der Film fortlaufend immer mehr in tödlicher Langeweile. Das lustige daran: Die gelungenen Szenen vom Beginn wurden gar nicht für „Agent Red“ inszeniert, sondern sind aus irgendwelchen anderen Actionfilmen herein geschnitten worden, was stellenweise haarsträubende Anschlussfehler zur Folge hat, was immerhin noch für unfreiwillig komische Unterhaltung sorgt.
Weiter geht’s dann mit einer Anhäufung wildester B-Movie-Klischees, die von der Auswahl der Schauplätze bis hin zum Bösewicht (der aussieht wie Gary Oldman in „Air Force One“) reicht. Dolph behauptet sich nun mit seiner Ex-Verlobten (oho, welch glaubwürdige Beziehungskiste, wenn man an die schauspielerischen Fähigkeiten Lundgrens denkt) gegen die russische Übermacht.
Ärger ruft dabei vor allem die Darstellungsweise der Sowjets hervor, die allesamt klischeehafteste Feindbilder aus längst vergessenen Zeiten des Kalten Krieges bedienen, wofür die Drehbuchautoren lebenslange Verbannung in die einsamste Tundra Russlands verdient hätten.
Tja, man kann sich jetzt als Lundgren-Fan vielleicht noch an ein paar Action-Einlagen des längst vergessenen „Idols“ erfreuen, allerdings sind die natürlich genauso geklaut wie der Rest. Bleibt alles in allem ein absolut dilettantischer Videothekenschund, der zunächst dank unfreiwilliger Komik und völlig erbärmlicher Inszenierung sogar für ein wenig Unterhaltung sorgen kann, im weiteren Verlauf jedoch abgrundtief langweilig ist. Selbst für Genrefans nicht mehr empfehlenswert.