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DARK CRAVING
(HEARTSTOPPER)
USA 1991, 88 min. Spielzeit (NTSC)
Im Jahr 1776 wird der junge Doktor Benjamin Latham – der mit Blut experimentiert – von der Landbevölkerung von Pittsburgh als Hexer und Vampir gehängt, gepfählt und verscharrt. In der heutigen Zeit erwacht er plötzlich zum Leben – noch völlig körperlich intakt, jedoch ohne Bauchnabel – als auf seinem Grab ein Supermarkt gebaut werden soll. Zuerst ist er total verwirrt und beichtet bei einem Pfarrer, in der Hoffnung das dieser ihm helfen kann. Zwischendurch legt er sich mit einer Gangsterbande an, verliebt sich in eine Museums-Kuratorin und muss zwischendurch immer wieder Blut zu sich nehmen. Beim ersten Mal saugt er einem kleinen Mädchen am Zeigefinger – jedoch solange bis diese tot ist. Dieser unerklärliche Mord ruft Lt. Ron Vargo auf den Plan, der sich sogar bei einem Vampirspezialisten aus dem Fernsehen schlau macht. Nach den ersten Morden unseres wiedererwachten Benjamins erdreistet sich sogar ein weiterer Killer die Morde des Vampirs nachzustellen. Polizist Ron Vargo steigert sich immer mehr in den Fall und kommt zur Überzeugung das er den irren Vampirmörder selbst töten muss.
Der Hauptdarsteller des Benjamin (Kevin Kindlin bekannt aus S. William Hinzman’s FLESH EATER und THE MAJORETTES) legt hier eine gute Performance hin. Wurde er verdammt und ist wirklich als Vampir wiedergeboren? Gibt es Gleichgesinnte? Ist er unsterblich? Er wird als verwirrte aber hilfsbereite und genauso um Hilfe suchende Person charakterisiert. Sein Gegenpart – falls man dies so bezeichnen kann - ist der Polizist Ron (Tom Savini himself), der immer weiter abdriftet, seine Frau verschmäht und Gewichte stemmt. Hinzu kommt noch, dass die Geliebte des Vampirs von Frank Zappa’s Tochter Moon gespielt wird. Die Geschichte erinnert etwas an Romero’s MARTIN, ohne jedoch dessen Klasse zu erreichen. Auch hier rätselt man ob der Vampir nun echt ist, oder die Wiedererwachungsszene nur zu dem schizophrenen Muster passt. Gegen Ende bekommt man auch hier die Auflösung, nachdem Tom Savini den flüchtenden Vampir mit einigen gezielten Schüssen regelrecht zerlegen darf. Eine nette Fußnote zum Thema Vampirfilm, untermalt mit 80er-Jahre Heavy-Metal und einer bösen 80er-Jahre Rockergang, die mühelos vom Vampir Benjamin zur Strecke gebracht wird. Leider kann der Film keine richtige Atmosphäre aufbauen, aber das hatte die Vorlage – John A. Russo’s Buch THE AWAKENING – auch nicht unbedingt. Tom Savini hat einige lichte Momente, der Film wartet mit einigen blutigen F/X gegen Ende auf, plätschert aber ansonsten eher ruhig dahin. Kein richtiger Trash, aber auch kein Highlight. Der Pseudo-Vampir Benjamin erwacht und sucht sich selbst und seinen Platz im Hier und Jetzt, ohne einen direkten Gegenpart zu haben. Alle anderen schwimmen im Hauptthema so dahin, ohne weitere Antworten im Verlauf des Films geben zu können. Mit Blick auf die Entstehungszeit und das dies u.a. ein John A. Russo Film ist, frage ich mich warum er noch nicht das deutsche Filmlicht der Welt erblicken durfte.
Fazit: einfach gestrickte Fußnote zum Thema Vampir-Film.
7 von 10 Punkten

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