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Chris wäre gerne Polizist geworden, doch gereicht hat es nur zum Wachmann bei der Sicherheitsfirma Empire State. Sein Kumpel Eddie wäre einfach nur gerne reich. Als er durch Chris von den mangelhaften Sicherheitsstandards bei Geldtransporten von Empire State erfährt, wittert der Möchtegerngangster den großen Coup. Tatsächlich gelingt den beiden Amateuren im dritten oder vierten Anlauf das ganz große Ding. Doch nun haben sie nicht nur die Cops, sondern auch das organisierte Verbrechen am Hals.


"Empire State" basiert auf einer wahren Geschichte und Regisseur Dito Montiel hat hier versucht, den bis dato größten Geldraub in der US-Geschichte in ein interessantes filmisches Gewand zu verpacken. Nun kann man diesen Versuch allerdings nur bedingt als gelungen bezeichnen, denn die Ereignisse beinhalten doch relativ wenig Spannung, so das die Story an vielen Stellen doch eher etwas belanglos vor sich hin plätschert. So offenbart sich dem Zuschauer auch anstelle eines packenden Heist-Thrillers vielmehr ein etwas zu seicht geratenes Drama, in dessen Mittelpunkt geplatzte Lebensträume stehen. Im Normalfall beinhalten ja die Filme in denen Dwayne "The Rock" Johnson mitwirkt immer eine Menge Action, wovon "Empire State" jedoch ziemlich weit entfernt ist. Der alte Haudegen kommt in vorliegendem Fall auch nicht über den Status einer Nebenrolle hinaus, die zudem auch noch sehr oberflächlich dargestellt wird. Ganz generell wissen die Darsteller nicht wirklich zu überzeugen, lediglich Hauptdarsteller Liam Hemsworth erscheint in seinem Part glaubwürdig und liefert eine ansehnliche Performance ab.

Nun ist der Film aber keinesfalls so schlecht geraten wie es manche Kritiken eventuell vermuten lassen. So kann man das 80er Jahre Ambiente des Szenarios als ziemlich gelungen bezeichnen und die Geschichte verfügt auch durchaus über einige starke Momente. Insgesamt gesehen gelangt man allerdings nicht zu einem gänzlich überzeugenden Gesamteindruck, denn an diversen Stellen erscheint das Geschehen doch nicht gänzlich stimmig und hinterlässt einen manchmal unrunden Eindruck beim Betrachter. Eventuell mag dies auch darin begründet sein, das der Film mit einem Budget von gerade einmal 11.000.000 $ nicht sonderlich üppig ausgestattet wurde, wodurch dem Ganzen auch durchgehend der typische B-Movie Charakter anhaftet. Im Prinzip ist das ja nicht als negativ anzusehen, doch gerade bei der agierenden Darsteller-Riege merkt man sehr deutlich, das hier nicht die A-Riege an Schauspielern versammelt ist.

Und so krankt es dann insgesamt auch an der Umsetzung der im Prinzip äußerst interessanten Thematik, die in erster Linie unter der mangelnden Spannung der Ereignisse leidet. Zu vorhersehbar und phasenweise hanebüchen gestaltet sich die ganze Chose und die an etlichen Stellen eher ungelenk agierenden Darsteller sorgen auch nicht unbedingt für ein Film-Vergnügen, das man als gänzlich überzeugend bezeichnen könnte. Montiel muss sich den Vorwurf gefallen lassen, das er auch die Beweggründe nicht intensiv genug beleuchtet hat, die überhaupt zu dem Geldraub geführt haben, denn an dieser Stelle wäre doch genügend Potential vorhanden gewesen, um gleichzeitig auch die damit verbundenen Figuren in ein besseres Licht zu rücken. So aber kommt die Geschichte nicht über einige gute Ansätze heraus, die leider nicht konsequent weiter verfolgt wurden, was dem Geschehen in seiner Gesamtheit sicherlich gut zu Gesicht gestanden hätte.

Insgesamt gesehen kommt "Empire State" leider nicht über einen eher durchschnittlichen Eindruck heraus, wobei hier weitaus mehr möglich gewesen wäre. Die Mixtur aus Drama-und Thriller ist so nur teilweise gelungen und man muss sich phasenweise mit eher banalen Sequenzen auseinandersetzen, die ganz eindeutig die nötige inhaltliche Tiefe vermissen lassen. Dennoch kann man sich den Film durchaus einmal anschauen, jedoch sollte man nicht davon ausgehen das er einen sehr nachhaltigen Eindruck im Gedächtnis hinterlässt.


Fazit:


Etwas mehr inhaltliche Tiefe, ein konstanter Spannungsbogen und besser agierende Darsteller hätten hier einen weitaus besseren Gesamteindruck hinterlassen, doch in vorliegender Form gehört "Empire State" leider nur zu den unzähligen Filmen, die sich im breiten Durchschnittsbereich ansiedeln. Eigentlich ist das sehr schade, da diesem Werk eine wirklich interessante Thematik zu Grunde liegt, die aber nicht vollkommen überzeugend umgesetzt wurde.


5/10

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