Review

Wrong Mans Staffel 1

The Wrong mans?
Diese Frage stellte sich mir während und nach Sichtung dieser ersten kurzen und knackigen Staffel, gibt es doch bereits ein British-Comedy/Action-Traumduo alias Simon Pegg und Nick Frost, dessen Messlatte doch recht hoch platziert wurde...

Zum Inhalt:
Mathew Baynton spielt in dieser ersten 6teiligen britischen Serienstaffel den aktuell liebeskummerigen und eher biederen Gemeindeverwaltungsangestellten Sam Pinkett, der auf seinem morgendlichen Fußweg zur Arbeit in einen Autounfall verwickelt wird und kurz darauf, während der verletzte Fahrer des Autos von Krankenwagen abtransportiert wird, am Ort des Geschehens ein Handy findet.
Als dieses klingelt geht er ran, wird fälschlicherweise für den Besitzer des Handys gehalten und ihm wird offenbart das wenn er nicht mit dem vereinbarten Lösegeld zum vorgegebenen Übergabetermin erscheint, er seine entführte Frau nicht lebend wiedersehen wird.
Sam vertraut sich seinem eher "gemütlichen" und nicht gerade beliebten Kumpel Phil (James Corden) an, der in Sam's Firma die Post verteilt und gemeinsam beschliessen sie den verletzten Fahrer des Autounfalls im Krankenhaus aufzusuchen, die Sache mit dessen vermeintlich entführten Frau zu klären und geraten ab diesem Zeitpunkt von einem Schlamassel in den nächsten, ist doch rein gar nichts so wie es zunächst den Anschein hat...

Und schon sind wir inmitten einer turbolenten, actionreichen Verwechslungs-Bodymovie-Comedy-Serie die ihre Stärken und Schwächen hat.

Logik und Realismus werden hier eher klein geschrieben, dafür punktet die erste Staffel durch enormen Ideenreichtum, einige Running Gags, größtenteils gelungene Dialoge und Mathew Baynton, den Darsteller des Sam.

Komödiantische, mimische Akzente allerdings, die meiner Meinung nach gerade bei Comedygeschichten unerlässlich sind, kann hier bestenfalls Mathew Baynton als Sam Pinkett setzen. Sein Kumpel Phil ist maximal als recht gelungener Sidekick zu bezeichnen. Mimisch bleibt er zwar leider etwas blass, ist aber insgesamt als zufriedenstellend zu bezeichnen.
Der Rest des Cast spielt solide und gut.

Die Serie schwankt zwischen wirklichen genialen Dialogen und Szenen, die einen nahe an die Erfahrung eines "plötzlichen Lach-Erstickungstodes" führen und überdrehten Ami-liken Szenen a la "3-5 Charaktere schreien sinnlos wild durcheinander und kämpfen dabei".

Die Eingangs erwähnten Darsteller Simon Pegg und Nick Frost (Shaun of the dead, Hot Fuzz) hätten meiner subjektiven Meinung nach aus dieser ganzen Angelegenheit evtl. (deutlich) mehr gemacht.
Als Freund des (tief)schwarzen Humors kann ich zudem nur sagen: Mir ist die "Schwärze" HIER nicht dunkel genug!
Ja, es gibt diverse geniale und erinnerungswürdige Szenen aber insgesamt gesehen bleibt es doch eher auf gehobenem Mittelmaß, für eine kultige Serienperle fehlt leider gerade im Vergleich zu anderen Genre-Größen (Lilyhammer als Beispiel oder die erwähnten Pegg/Frost-Filme) noch ein gehöriger Schritt um die ganze Chose in eine "stabile Seitenlage" zu bringen.

Alles in allem bleibt aber dennoch eine sehr gelungene Auftaktstaffel die über den größten Teil kurzweilig und spaßig zu unterhalten weiß, zu keiner Zeit langweilt, hier und da mal ganz kurz davor steht in billigen Schenkel-Klopfer-Humor abdzudriften, nicht immer logisch wirkt aber am Ende doch ein sehr versöhnliches Gesamtbild mit einigen Höhepunkten hinterläßt und durchaus Lust auf mehr macht.

In diesem Sinne:

7 von 10 "Kotbeuteln"

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