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Welcome to the Wild Side of Tokyo Life! Dabei gilt der Kultfilm von Regisseur Gakuryu Ishii nicht nur als einer der ersten japanischen Cyberpunkstreifen überhaupt, er bringt auch den Tokyopunk im großen Stil auf die Leinwand, der sich zur Entstehungszeit von "Burst City" in seiner Blütephase befand. Doch das ist nur die halbe Miete: So ist das Werk ein wilder Mix aus Post-Apokalypse, Dystopie, Konzertfilm, Musikvideo, Avantgarde und Experimentalfilm geworden. 

Bands wie The Roosters, The Rockers oder The Stalin steuerten nicht nur ihre Mucke zum Soundtrack bei, sondern haben auch die entsprechenden Kurzauftritte. Der Film selbst sprengt, wie schon erwähnt, sämtliche Konventionen und dürfte nicht immer leicht anzuschauen sein, weil nur schwer zugänglich ist. Eine Story im eigentlichen Sinne gibt es nicht: Statt dessen handelt es sich bei "Burst City" um eine verwirrende Collage verschiedener Elemente, die dann zu einem wilden wie chaotischen Mix zusammengefügt wurden. 

Fast alles wurde mit der Handkamera gefilmt und wirkt bisweilen etwas amateurhaft. Wer auf dem Suche dem irren Technolook aus dem Cyberpunk-Genre im Sinne von "Tetsuo" und Konsorten ist, erhält statt dessen ein dreckiges Stückchen Kino, dass der damaligen japanischen Punkszene huldigt. Der Underground lebt und mit ihm die Hinterhofclubs, das Stage Diving und der Pogo. Autos werden zu Schrott gefahren und sich eine gepflegte Schlacht mit der Polizei geliefert. 

Fazit: Abgedrehte wie eigenwillige Experimental-Arthaus-Punk-Hommage, welche die Grenzen des Mainstreams weit hinter sich lässt. Zieht sich bisweilen etwas in den Länge, ansonsten ein richtig wilder Ritt! 7 von 10 Punkten. 

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