Das legendäre Ungeheuer von Loch Ness, welches erstmals 1933 für Aufsehen in den Medien sorgte, konnte sich im Kino nie durchsetzen. 1958 drehten Eugene Lourie und Douglas Hickox “Behemoth, The Sea Monster“, welchem man den deutschen Titel “Das Ungeheuer von Loch Ness” gab, obwohl der Film rein gar nichts damit zu tun hatte. 1981 gab es einen cheapy Horrorfilm mit dem Titel "The Loch Ness Horror", gedreht von Trashfilmer Larry Buchanan, der den Loch-Ness-Mythos mit dem Nazi-Regime vermischte, und 1995 wurde es von Regisseur John Henderson in "Nessie: Das Geheimnis von Loch Ness“ sogar in einen netten Familienfilm mit Ted Danson eingepflanzt. Na gut, Nessie hatte nie den Ruf einer schrecklichen Bestie. Aber im Zeitalter der computeranimierten Dinos erwartete man eigentlich schon mal einen guten Kinofilm über dieses legendäre Monster.
Nun hat sich Trickexperte Chuck Comisky (u. a. "Jaws 3-D“, "The Addams Family“, "The Crow“, "Blade“, “Dungeons & Dragons“) der Geschichte angenommen. Comisky ist einer, der was von CGI-Effekten versteht. Doch herausgekommen ist ein sehr durchschnittlicher B-Film, dem man sein Geldmangel durchgehend ansieht, speziell bei den Monsterszenen, die ziemlich billig aussehen. Auch sieht es so aus, als ob die Unterwasseraufnahmen mit den Schauspielern komplett im Studio in einer abgedunkelten Halle gefilmt wurden. Von Wasser weit und breit keine Spur.
Ansonsten wird hier nichts Überraschendes angerichtet, die Story ist eine weitere Version von “Jaws“, diesmal ists einfach ein prähistorisches Riesenviech, das ein paar Menschen erschreckt. Blut- und Fressszenen gibt es keine; überhaupt sieht der Film so aus wie eine TV-Produktion für den Sonntagnachmittag.
Für einen in Schottland spielenden Film sieht die Gegend ziemlich amerikanisch aus (angereichert mit ein paar echten Bildern von Schottland), und es kommen auch (fast) keine schottische Schauspieler zum Einsatz (immerhin: Lysette Anthony ist Britin, Patrick Bergin ist Ire). Ein Wiedersehen gibts mit dem Australier Vernon Wells (unvergessen als Wez in "Mad Max 2“), der sich tapfer bemüht, mit schottischem Akzent zu sprechen und ansonsten als Polizist eher fehlbesetzt ist.
Unterm Strich ein braves Monsterfilmchen ohne Biss und Schocks.
DVD: Die Tonaussteuerung der deutschen Fassung ist schlampig, die Stimmen sind nahe am Übersteuern.