30 Jahre nach ihrem letzten Titelkampf, entscheiden sich zwei pensionierte Boxer aus Pittsburgh und Langzeit-Rivalen erneut in den Ring zu steigen und endgültig abzurechnen. Doch so lange brauchen die beiden gar nicht zu warten: Als sie einander nach Jahrzehnten erstmals wieder begegnen, flackert ihre schwelende Fehde wieder auf und führt zu einer unfreiwillig komischen Rauferei, die sich im Internet wie ein Lauffeuer verbreitet. In den sozialen Medien kocht der Event derart hoch, dass sich ihr regionales Duell zu einem von HBO übertragenen Match entwickelt, das niemand versäumen darf. Bleibt nur die Frage, ob die beiden Veteranen das Training überleben, damit sie tatsächlich wieder gegeneinander antreten können.
Was habe ich mich eigentlich auf Zwei vom alten Schlag gefreut und quasi so etwas wie das Gegenstück der Expendables des Sportfilms erwartet. Dazu kommen noch zwei alte, verdiente und gerngesehene Haudegen, die ja bekanntlich noch niemals nicht einen Boxer gespielt haben, so eine Nummer kann doch eigentlich nur rocken, oder?
Zu Beginn ist die Nummer ja noch ganz spaßig, als die beiden knorrigen Ex-Boxer Razor und Kid mit den unterschiedlichen Charakteren und dem jeweiligen nicht gerade glücklichen Lebensverläufen nach dem Karriereende. Das Hüftgold wächst und beide hegen aufgrund der Vergangenheit (jeweils nur einen Kampf gegen den anderen verloren, Kid schwängerte Razors Freundin) einen gesunden Brass aufeinander.
Was dann aber bis zum Endkampf, den ich jede Minute sehnlicher herbeisehnte, passiert wirkte eher wie eine Volkszählung von Klischeehausen, die nur noch gelegentlich durch die Selbstironie der Macher und der Darsteller unterbrochen wird. Kid muß sich mit seinem Sohn versöhnen, den er mit Razors Flamme gezeugt hat, Razor selbst mit eben jener Flamme wieder ins Reine kommen und dann auch noch seinen knarzigen Ex-Coach beherbergen. Alles Subplots auf die ich gerne verzichtet hätten, da das doch eher ins soapig dramatische Fach gehört und nicht, zumindest nicht in dieser Ausführlichkeit, in eine Sportkomödie, bei der der Zuschauer schlicht seine alten Heroen Stallone und de Niro im Ring sehen möchte und sei es mit Gehhilfe.
Dazu ist der Humor zwar nett, aber weder besonders bissig, noch bekommt man wunde Beine vor lauter Schenkelklopfer. Die beiden Stars spielen zwar wirklich gut mit der gebotenen Prise Ironie und auch die zahlreichen Verweise auf frühere Filme der beiden sind nett zum Wiedererkennen und Mitzählen gemacht, aber was nutzt mir das, wenn das ganze aufgeblähte Brimborium drumrum dann wieder nach dem schnellen Vorlauf ruft.
4/10 (Seniorenbonus bereits inklusive)