Früher waren es unheimliche Videos in japanischen Horrorfilmen, die beim Betrachten Unheil und Tod über die Konsumenten brachten. 2013 muss es natürlich eine mobile App sein die ihre Benutzer sterben lässt. In TALK TO THE DEAD hat Yuri ihren Bruder verloren und versucht über eben eine solche App Kontakt mit ihm aufzunehmen. Dies ist sehr gefährlich und als um sie herum andere Nutzer sterben, lässt sie sich aus Schuldgründen immer noch nicht abhalten mit ihm kommunizieren zu wollen… Im typischen Stil eines ruhigen Dramas mit einigen Suspense-Spitzen führt TALK TO THE DEAD uns durch das Leben der jungen Yuri die aus Geldgründen sogar als Callgirl arbeiten muss.
Leider erhebt sich für mich trotz großem Asiafilm Faible TALK TO THE DEAD nicht aus der unteren bis soliden Mittelmäßigkeit. Man meint schnell alles schon mal gesehen zu haben, die gruseligen Mädchen mit langen schwarzen Haaren, undefinierbare Gnome der ersten Filmminute und vor allem das Overacting diverser Darsteller. Damit ist weniger unsere tapfere Hauptdarstellerin Yuri gemeint, sondern vor allem ihre an den Nerven zehrende Freundin. Bis zur Mitte von TALK TO THE DEAD kann auch noch nicht viel Wichtiges in Bezug auf Handlung vermeldet werden und es gibt nur ganz wenige Momente erhöhten Pulses. Auch das Ende ist dermaßen spannungslos und handlungsarm im Sinne eines erwarteten Showdowns, so dass auch hier noch leider ein deutlicher Punktabzug erfolgen muss.
Mehr ist beim besten Willen auch nicht zu berichten bei so wenig signifikanter Handlung. Somit gesellt sich TALK TO THE DEAD in das untere Mittelfeld der Myriaden von ähnlichen Filmen, die wie japanische TV-Produktionen ganz normaler Dramen wirken, die sich eben genremäßig ein wenig für die Mysteryschiene entschieden haben, ohne jedoch außer einer Menge allzu bekannter Klischees und wenig Kreativität nicht viel zu bieten haben. Regisseur Norio Tsuruta hat passenderweise auch noch nicht viel Langfilme im Gepäck und war eher für uns nicht bekannte TV-Serien in Japan im Einsatz. Zumindest für mich wird sich das nach TALK TO THE DEAD auch nicht wirklich ändern.
4/10 Punkten