Review

NECROPHILE PASSION 
Ein junger, vom Leben gezeichneter Mann findet im Wald die Leiche einer jungen Frau. Er nimmt sein Handy und will die Polizei rufen, doch dann entscheidet er sich lieber dafür die noch ganz gut erhaltene Leiche mit nach Hause zu nehmen. Zuhause angekommen vergeht er sich an ihr.

Necrophile Passion ist der wohl meist erwartetste Film im Extrembereich der letzten Jahre. Doch zu Recht? Schon von Anfang an wird einem klar in welche Richtung der Film geht. Die Anfangsszene im Wald wirkt düster und kalt, genau diese Richtung behält der Film auch bei. Alles wirkt sehr professionell und erweckt zu keiner Zeit den Anschein einer Independentproduktion. Bereits nach wenigen Minuten sieht man die erste Leichenschändung und das sehr explizit. Über dem ganzen Film liegt eine wunderbar düstere, menschenverachtende Stimmung die durch Rückblenden/Visionen des Hauptdarstellers (großes Lob an Günther Brandl und seine herausragende schauspielerische Leistung) noch weiter zur Geltung kommt. Der Zuschauer wird immer mehr und mehr mit der Selbstzerstörung des Hauptcharakters, seinem kaputten Leben und seiner gescheiterten Beziehung konfrontiert. Unterteilt in sechs Kapiteln unternimmt man eine Reise in die Abgründe der Menschlichen Seele. Untermalt wird alles von dem wundervollen Score, der einen sofort gefangen nimmt. Nun zu den Effekten: Sie sehen alle verdammt realistisch aus. Es werden Einschnitte mit Rasierklingen in die Haut in Nahaufnahme und andere Grausamkeiten gezeigt. Solche schönen ekligen Leichen hat man seit Nekromantik nicht mehr gesehen. Der Film ist aber definitiv mehr als nur reines Ekel-Kino, er ist eine Mischung aus Extrem/Experimental und Gorefilm. Nicht nur Buttgereit-Fans sollten deswegen mal einen Blick riskieren. Regisseur Tom Heidenberg hat mit Necrophile Passion ein Meisterwerk erschaffen. Ein Monster von einem Film und das auf so vielen Ebenen.

In diesem Sinne What´s Your Passion ?

10/10 Kadavern

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