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Schluss mit lustig. Nach der Kira OVA, die zur Abwechslung mal einen heiteren Ausflug in Comedy Gefilde machte, zeigt sich Oyashiro-samas Fluch nun wieder von gewohnt ernster Seite.

In Hinamizawa wurde der Notstand ausgerufen, da ein gefährliches Virus im Umlauf ist. Manche Dorfbewohner glauben allerdings eher an eine uralte Legende, wonach Dämonen aus dem Sumpf emporstiegen um sich die Menschen zu holen. Schuld an dieser Misere sollen ausgerechnet die neu hinzugezogenen Familien sein, die das Gleichgewicht innerhalb der Gemeinschaft gestört haben. Kurz darauf wird Satoko von den wahnsinnig gewordenen Dorfbewohnern verschleppt und soll den Dämonen in einem Ritual geopfert werden. Für Rena und Keiichi steht fest, dass sie ihrer Freundin zur Hilfe kommen müssen, um sie aus den Fängen der Kidnapper zu befreien. Hierfür bewaffnen sie sich prompt mit Baseballschläger und Machete und machen sich für einen blutigen Kampf bereit.

Da ist sie nun endlich, die neue Higurashi no naku koro ni OVA. Anders als in Kira setzt man hier aber endlich wieder auf Bewährtes und liefert den Fans des Franchise eine gelungene Apokalypse Abhandlung im Higurashi Universum. Im Vergleich zu den alten Staffeln liegt der Fokus allerdings deutlicher bei den blutrünstigen Actionsezenen. Diese sind übrigens nicht nur wegen den flüssigen Animationen als gelungen zu bezeichnen, sondern auch weil in genau diesen Momenten der einstige Wahnsinn der Figuren aufblitzt.

Doch damit komme ich zu meinem größten Kritikpunkt: Der Handlungsablauf in Outbreak ist diesmal sehr gradlinig ausgefallen, womit die eigentlich für Higurashi typische Anspannung durch eine unheilvolle und unbekannte Bedrohung im Verborgenen leider ausbleibt. Die Gefahr hat hier längst einen Namen und die Bedrohungslage ist klar. Trotzdem bietet Outbreak einen fesselnden Plot bei dem diesmal vor allem Keiichi und Rena im Mittelpunkt stehen.  Besonders interessant wird es auch, als man etwas näher auf das Hinamizawa Syndrom eingeht. Spätestens hier zeigt sich dann wieder wie tiefgründig und facettenreich die Originale doch waren, die diese Grundstory schufen. Schier unendlich scheinen nun die erzählerischen Möglichkeiten zu sein, die sich aus dieser cleveren Konstruktion ergeben.

Erfreulicherweise hat man mit Outbreak auch wieder auf einen ernsten Plot gesetzt, wodurch die Geschichte endlich adäquat weitererzählt werden kann. Damit bietet die neue OVA eine weitere Spielwiese auf der sich unsere Helden austoben dürfen. Das recht offen gehaltene Ende verspricht jedenfalls einiges und weckt die Lust nach mehr.

Zeichnerisch bietet Outbreak den gewohnten Moe-Stil, wie man ihn bereits aus den Vorgängern kennt. Der Kontrast zwischen den niedlichen Figurenzeichnungen und den Gräueltaten die sie verüben, funktioniert also auch hier wieder ausgesprochen gut. Die Animationen sind wie bereits erwähnt hochwertig und auch das Setting wurde stimmungsvoll eingefangen.

Auch musikalisch gesehen, liefert Outbreak eine souveräne Gesamtleistung ab. Einen bleibenden Eindruck hat vor allem das wirklich tolle Ending hinterlassen. Natürlich wurden auch die üblichen stimmungsvollen Klänge der Vorgänger für so manche Szenen wiederverwendet. Gerade dadurch kam bei mir das gewohnte Higurashi Feeling auf.

Alles in Allem erfindet die OVA das Higurashi Universum natürlich nicht neu. Vielmehr profitiert Outbreak von den Geschehnissen seiner Vorgänger und dem damit verbundenem Wissen des Zuschauers. Die Figuren sind bereits perfekt beleuchtet worden, weshalb man hier recht schnell mit dem neuen Plot durchstarten kann. Mich jedenfalls konnte die OVA aber wirklich überzeugen, vor allem deshalb, weil es mal wieder schön war „alte Bekannte“ wiederzusehen.

Schluss mit lustig. Nach der Kira OVA, die zur Abwechslung mal einen heiteren Ausflug in Comedy Gefilde machte, zeigt sich Oyashiro-samas Fluch nun wieder von gewohnt ernster Seite.


Mein Schlusswort:
Higurashi no naku koro ni: Outbreak ist eine durchaus gelungene OVA die nur wenige Schwächen aufweist. Der größte Kritikpunkt ist aber die wohl zu eindeutige Orientierung in Richtung Actionszenen. Denn auch wenn einige neue interessante Hintergründe zum Thema Hinamizawa-Syndrom aufgegriffen werden, überwiegt diese Ausrichtung recht eindeutig. Natürlich ist die Action überaus sehenswert, keine Frage, allerdings zeichneten sich schon die Vorgänger eben eher durch ihre psychologischen Aspekte  aus. Das ist sicherlich ein Punkt den ich schon bei Kira vermisste aber da es sich hierbei ja um eine reinrassige Komödie handelte, fiel es mir wahrscheinlich nicht ganz so extrem auf wie eben in Outbreak. Trotz dieser leichten Kritik dürfen sich alle Higurashi Fans die OVA jedenfalls trotzdem nicht entgehen lassen.

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