Alptraum hinter Gittern (1978)

Ein durchaus unterhaltsamer Gefängnisfilm mit einem jungen John Heard, der den Strafgefangenen  Juleson spielt, der eine Gefängnisstrafe dafür absitzt, dass es seine Frau wohl getötet hat, was am Rande bei einem Treffen eines Gesprächskreises angedeutet wird, bei dem Juleson seine Nerven verliert. Aber um die Taten, die die Gefangenen in ihrem vorherigen Leben getan haben geht es nicht. Sie spielen in der Handlung nur eine untergeordnete Rolle (das Geständnis von Juleson Zelleninsassen, dass er seine Stieftochter missbraucht habe, dient allenfalls der Charakterisierung der Hauptfigur, die auf diese Mitteilung nicht weiter eingeht, da ihre Probleme scheinbar größer sind).
Juleson hat sich nämlich von Chilly, dem "Chef" der Gefangenen, der  sogar Teile der Wachmannschaft schmiert, eine Stange Zigaretten besorgen lassen. Die ausstehende Bezahlung kann Juleson nicht leisten, weshalb ihn Chilly im Laufe des Films unter Druck setzt. Als sich Juleson dann  weigert einemn Freund von Chilly  einen Posten bei der Druckerei zu verschaffen, werden zwei Schläger auf den Gefangenen angesetzt.
Diese Handlungsweise erstaunt den Zuschauer ein wenig, ist doch Chilly anfangs sogar bereit Juleson die Zigaretten ohne Bezahlung zu geben und zeigt er doch in vielen Phasen eher ein "Herz" für seine Mitgefangenen. Vielleicht liegt es am Druck, den der neue Captain auf Chilly ausübt. Diese Nebenhandlung verliert sich leider im Laufe des Films, genauso wie die Geschichte von Morris, der mit einem Ballon ausbrechen will sowie der Boxkampf, bei dem die beiden großen Lager im Gefängnis aufeinandertreffen.
Diese Handlungsstränge werden zwar zu einem gewissen Ende gebracht, ihre Auflösung bleibt aber meist eher unbefriedigend.
Auch wenn der Film entschieden zu viel will, ist er dennoch unterhaltsamer als manch anderer Gefängnisfilm. Weshalb der Film nach wie vor  auf dem Index steht, bleibt unklar. Die einzigen blutigeren Szenen (u.a. eine durchschossene Hand) sind auf dem Cover der Videokassette abgebildet und in laufenden Film nicht wirklich lange im Bild zu sehen - vielleicht enthielt die Originalfassung noch ein paar weitere entsprechende Szenen, die aber hier fehlen.