Die gelähmte Jennifer stellt fest, dass sie in der Umgebung eines alten und heruntergekommenen Hauses laufen kann! Aber nur ab dem Gartentor, dann ist sie wieder auf den Rollstuhl angewiesen. Natürlich möchte sie dem Geheimnis auf die Spur kommen und bleibt ein paar Tage im Haus. Zumindest ist das der Plan, doch sie merkt sehr schnell, dass sie nicht allein im Haus ist. Und dass das andere Wesen, welches offensichtlich auf dem Dachboden lebt, nicht von dieser Welt ist, das merkt sie auch recht schnell. Doch dieses Wesen scheint Jennifer wohl gesonnen zu sein. Als zwei Gangster in das Haus einbrechen um sich zu verstecken ändert sich das allerdings rapide.
Das war jetzt dann also mein erster deutscher Indie-Film: Jennifer guckt. Jennifer rollert. Jennifer schläft. Jennifer isst. Jennifer spricht. Jennifer fickt. Jennifer schaut. Die erste Stunde passiert nicht viel anderes mehr, und wenn ich ehrlich sein darf: Ein klein wenig mehr hätte es gerne sein dürfen. Es ist schön, dass Andreas Bethmann sich viel Zeit für die Story nimmt, aber das ist dann doch ein wenig zu viel Zeit. Erst wenn die Gangster (Carsten Frank überdreht-komisch, abgeklärt und cool Antonio Mayans) ins Haus kommen und der Geist ein wenig handfester wird passiert überhaupt mal etwas. Eine romantische Geisterstory mit Gore-Effekten? A Lüneburger Heide Ghost Story? Die Szenen aus der Vergangenheit sind dicht und atmosphärisch eingefangen, die Angst von Peter und Karina in dem einsamen Haus ist deutlich zu spüren, aber alles was in der Gegenwart spielt ist irgendwie etwas, was man, wenn man böse sein möchte, auch mit dem Wort lahmarschig beschreiben könnte.
Ich mag aber nicht böse sein, deswegen schiebe ich einen Gutteil der Enttäuschung mal auf die grottige Synchro, die ein, sagen wir, VHS-Niveau locker unterbietet. Mit guten Sprechern dürfte HELP ME I AM DEAD sicher für erheblich mehr Freude sorgen. Aber so kann ich den Film, aufgrund eigener entsprechender Erfahrungen, am ehesten empfehlen wenn man Schlafprobleme hat ...