Review

England 1940: Um Kinder vor den dt. Luftangriffen zu schützen werden diese massenweise aus den Städten evakuiert und irgendwo auf dem Land untergebracht. So auch die drei Geschwister Carrie, Charlie und Paul.
Sie bekommen eine Unterkunft bei Miss Price (Angela Lansbury) zugewiesen, die von ihren neuen Mitbewohnern wenig angetan ist. Zu sehr ist sie damit beschäftigt per Fernstudium zur Hexe zu werden. Ihre Bemühungen bleiben den drei Kids natürlich nicht verborgen und sie versuchen die anfangs wenig entgegekommende Miss Price mit diesem Wissen etwas gefügiger zu machen.  Nachdem diese ihnen aber einige Kostproben ihrer Zauberkunst gegeben hat und erklärt, daß sie diese Zauberkräfte zur Beendigung des Krieges einsetzen will ist zwischen ihr und den Kids alles in Butter.
Um die finale Macht zu bekommen fehlt Miss Price nur noch eine Lektion ihres Studiums, leider vermeldet der Fernstudiums-Professor aber gerade zu diesem Zeitpunkt das abrupte Ende seiner Dienste. Doch die gute Miss Price und die Kinder geben nicht auf. Sie beschliessen den Professor zu besuchen und von ihm direkt den wichtigen Zauberspruch zu erhalten. Mittels eines verzauberten Betts fliegen sie nach London um dort festzustellen, daß der Prof bloß ein charmanter Ganove ist, der zwar keine Ahnung von Magie hat, aber wenigstens zugibt die Zaubersprüche aus einem Buch abgeschrieben zu haben, von dem er leider nur eine Hälte besitzt. Da der Zauberspruch aber in der anderen Hälfte des Buches steht machen sich unsere Helden mitsamt dem Professor auf diese zu suchen....

Was soll man dazu sagen? Eigentlich eine Story, die für Kinder sicherlich interessant, spannend und lustig ist, auch vor dem Hintergrund des 2. Weltkriegs.
Als Erwachsener hatte ich so meine Probleme mit der Art und Weise wie diese Disney-Produktion die Kriegs-Problematik auf eine altbackene Weise mal ganz oberflächlich im Vorbeigehen
verarbeitet bzw. für eine derart belanglose Story als Hintergrund ausnutzt. Vor allem als am Schluß die dt. Soldaten plötzlich auch noch vor der Tür von Angela Lansbury stehen und diese sie dann mittels ihrer Hexenkünste bekämpft.
Dieser ernste Hintergrund wird mir hier einfach zu sehr für reine Unterhaltungszwecke ausgenutzt - das gibt schon mal einen fetten Minuspunkt!

Schauspielerisch kann man niemandem etwas vorwerfen, alles bewegt sich im drehbuchtechnisch abgesteckten Rahmen, im grünen Bereich. Die Disney-typische Weltansicht und die damit verbundene Einfachheit bzw. Vorhersehbarkeit muß man allerdings akzeptieren können.

Punkten kann ein solcher Film bei mir eigentlich bloß noch durch seine Effekte. Hier kann man vom technischen Standard des Produktionsjahres 1971 eigentlich nicht allzu viel erwarten. Speziell das Zeichentrick-Fußballspiel ist hier der absolute Höhepunkt, wenn auch der reale Schiedsrichter nicht immer perfekt ins Bild paßt. Auch der Aufmarsch der Ritter am Ende ist sehr gut gelungen.
Dazwischen gibt es aber jede Menge Szenen, an denen angeblich durch Zauberkraft umherfliegende Gegenstände eindeutig an Schnüren durchs Bild gezogen werden, was den Gesamteindruck weiterhin verschlechtert.

Fazit: Für Kinder, falls sie noch keine computeranimierten Filme gesehen haben vielleicht ganz nett anzuschauen. Für alle anderen (auch Erwachsenen) sicherlich wenig interessant, um nicht zu sagen, über weite Strecken einfach nur schwer zu ertragenden Disney-Film.

Details