Mit drei Jahren Produktionszeit und einigen Kosten ist dies ein richtiger Big-Budget-Film, der zudem einige asiatische Stars im Aufgebot hat. Der Film spielt, wie der Titel schon sagt, im Jahr 2009, wobei er in einem Universum angesiedelt ist, in dem Japan den zweiten Weltkrieg gewonnen hat. Die Story geht nämlich davon aus, daß im Jahr 1909 ein wichtiges Ereignis in der Geschichte Koreas nicht stattgefunden hat, die Ermordung des Gouverneurs Hirobumis. Deshalb ist Korea auch immer noch eine Kolonie Japans, denn der aus dem Attentat hervorgegangene Widerstand Koreas ist ja so niemals eingetreten. Einzig eine kleine Gruppe Widerstandskämpfer gibt es heute, die "Hureisenjin". Diese stürmen am Anfang des Films eine Ausstellung, werden aber in einer beeindruckenden Actionsequenz von der japanischen Polizei gestoppt.
Im Mittelpunkt des Films stehen im weiteren zwei japanische Polizisten, wobei der eine koreanischer Herkunft und der andere gebürtiger Japaner ist. So kommt der Koreaner Sakamoto bald in einen Identitätskonflikt, weshalb er den Fall an sich nimmt um mehr über die Sache herauszufinden. Schon sein Vater, auch ein Polizist, ist damals zu den Widerständlern übergelaufen und deshalb im Einsatz erschossen worden. Er kommt so langsam einer Verschwörung auf die Spur, bei der ein altes Artefakt, die "Lunar Soul", eine Rolle spielt und bei der es um ein Zeittor und die Geschichte Koreas geht.
Die Story des Films ist wie man sieht ziemlich interessant und weißt am Schluß ein paar spannende Wendungen auf. Die Hauptakteure werden auch sehr glaubhaft rübergebracht, die Charaktere sind zudem komplex genug aufgebaut um interessant zu sein und auch der Konflikt zwischen Freundschaft und Herkunft spielt im Film eine Rolle.
Eine weitere Rolle spielen selbstverständlich auch die Actionszenen, bei denen vor allem der Anfang in der Ausstellung ins Auge fällt. Die Effekte sind natürlich klasse und großteils auch gut choreographiert. Hier werden nebenbei auch ein paar Klischees karikiert, z.B. als der letzte Widerstandskämpfer in der Halle seine mehrere Hundert Schuß fassende Waffe nimmt und alleine auf die Polizisten losgeht. Als sein Magazin leer ist, kommen jedoch die Polizisten hinter den Säulen, hinter denen sie sich geschützt hatten, wieder heraus, so daß der Widerständler auf einmal einen Haufen roter Laserpunkte auf seiner Brust findet und kurz darauf von Kugeln durchsiebt wird. Leider werden im Film aber auch einige Klischees bedient und der Mittelteil wirkt zudem sehr langatmig. Als die Polizei das Versteck der Hureisenjin stürmt, fangen die Actionszenen an sich sehr schnell zu wiederholen und langweilig zu werden, so wird z.B. im ganzen Film unzählige Male eine Person dadurch gerettet, daß ein anderer sich auf sie schmeißt um sie vor dem Kugelhagel zu schützen. Hier hat man sich vielleicht teilweise auch zu sehr an den USA orientiert, so ist der Name der japanischen Poilzei (JBI) wohl auch eine Anspielung auf das FBI. Auch Sakamotos Erkenntnis, daß er den Vater eines Widerständlersohnes erschossen hat, versehen mit einigen Rückblenden und einem theatralischen Schrei, wirkt sehr pathetisch, genauso wie manch andere Szene im Film. Auch die Musik ist leider sehr aufdringlich und manipulativ, hier hätte man etwas zurückhaltender vorgehen sollen, zudem sie außerdem noch etwas einfallslos wirkt.
Trotzdem gibt es auch immer wieder gute Ideen, wie die Gegenschnitte zwischen Sakamoto mit einem toten koreanischen Jungen im Arm und seinem Kollegen Saigo währenddessen zuhause mit seiner Tochter im Arm. Auch der Schluß ist dann wieder besser, bietet ein spannendes Finale am Zeittor, eine tolle in brauntönen gefärbte Sequenz in einem Wald in der Vergangenheit und ein packendes Aufeinandertreffen zwischen Gouverneur-Attentäter, Sakamoto und einigen anderen.
Insgesamt ist der Film also ganz ansehnlich geworden, überzeugt vor allem durch die interessante Story, die zum Schluß immer komplexer wird, die gekonnt in Szene gesetzte Action und einige gute stilistische Ideen. Leider ist er vor allem im Mittelteil aber zu sehr in die Länge gezogen und wirkt teilweise auch zu pathetisch.