New York: Die Immobilien-Maklerin Lacey Farrell erhält von ihrer Klientin Chantal den Auftrag, die Wohnung von deren verstorbener Tochter, der Schauspielerin Heather Greco, zu verkaufen. Diese wurde vor drei Monaten von einem Auto überfahren... und Chantal, die damals Zeugin war, behauptet weiterhin felsenfest, dass es sich bei der Tat nicht - wie allseits angenommen - um einen Unfall mit Fahrerflucht, sondern um Mord gehandelt hat. Kaum hat Chantal in Heathers Tagebüchern Hinweise gefunden, die ihre Theorie stützen, da wird sie auch schon von dem Profi-Killer Blake, der sich als vermeintlicher Wohnungs-Interessent ausgibt, um die Ecke gebracht. Lacey, die die besagten Tagebuch-Seiten an sich genommen hat und als nächste in der Schusslinie ist, kommt ins Zeugenschutzprogramm und wird unter neuer Identität nach Minneapolis verfrachtet, wo sie sich in Sicherheit wähnt... doch Blake ist ihr schon auf den Fersen... Anders als die bisherigen Mary Higgins Clark-Adaptionen, die da - egal ob fürs Pantoffel-Kino oder wie bei Sean S. Cunninghams "Unheimlich" für die große Leinwand - doch zumindest oberflächlich mit ihren Genre-Anleihen kokettiert haben, entpuppt sich "Sieh dich nicht um" als reinrassiges Kriminal-Stück ohne echte Psycho-Thriller-Aspekte... und als solches kommt die Angelegenheit zudem auch hummeldumm daher und markiert mal locker den bisherigen Tiefpunkt, denn wenn der hiesige Schauspiel-Export Hannes Jaenicke da den gedungenen Auftragsmörder mimt und es trotz aller Bemühungen nicht gebacken bekommt, die unfreiwillige Mord-Zeugin Lacey zu beseitigen, wähnt man sich doch direkt im übelsten TV-Trash. Die dünne Geschichte wird von Auftrags-Regisseur René Bonnière dann auch noch gänzlich unbeteiligt in einer völlig belanglosen Inszenierung aufgekocht, die das Ganze nicht weniger fad schmecken lässt. Das ziemlich unterirdische Produktions-Niveau erlaubt da zudem nur ein ganz geringes Maß an echt banaler Action und lässt die Handlung primär in Form von langweiligen Dialog-Pasagen in irgendwelchen hässlichen Sets ablaufen, während da mittels grieseliger Schnittbilder von New York vertuscht werden soll, dass man den Mist in Wahrheit an kanadischen Drehorten in Toronto runtergekurbelt hat. Kurzum, was da in Roman-Form eventuell noch für spannendes Entertainment gesorgt hat, ist in der vorliegenden, echt unterirdischen Umsetzung wirklich nicht mehr als der reinste Müll... und statt "Sieh dich nicht um" lautet die Devise hier eher "Sieh mich nicht an".
2/10