Review

kurz angerissen*

erstmals veröffentlicht: 24.03.2014

Überzeugte die Branagh-Verfilmung noch mit erhabenem Pomp und Spektakel, das angemessen in die Bodenständigkeit eines Wüstendorfes gebettet wurde und so den Helden und sein Umfeld angenehm erdete, ist die Fortsetzung im Ablauf nur noch Marvel-Standardware, hochtourig motorisiert zwar, aber ähnlich redundant wie das x-te heiße Babe in einer Welt, in der sich jeder selbst aussuchen kann, wie er aussieht. Die alienesk-kulturisierte Prunk-Architektur, die im ersten Teil etabliert und bewusst gegen winzige Wüsten-Diners gesetzt wurde, übernimmt unter dem typischen Farbgewusel und Sounddesign einer Comicverfilmung vollständig das Regiment und bietet mit dem Aether lediglich einen weiteren formlosen MacGuffin, letztlich noch beliebiger als der Würfel aus dem "Avengers"-Ensemblefilm, welcher ohnehin deutlicher seine Spuren hinterlassen hat als das erste Soloabenteuer des Donnergottes. Immer mit einem Running- oder sonstigen Gag im Anschlag, treibt der gewohnt selbstironisch agierende Hemsworth (neben der herrlich altmodisch, weil passiv gezeichneten Natalie Portman) die Handlung immerhin gut voran und entführt in ein spektakuläres Finale, das aber nicht so recht von der Formelhaftigkeit ablenken kann, die sich im Franchise-Unternehmen Marvel mit allen Vor- und Nachteilen so gemütlich eingenistet hat. Immer noch nicht schlecht, aber doch eher ein Rück- als Fortschritt.

*weitere Informationen: siehe Profil

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