Inhalt:
China, in den Jahren nach der bürgerlichen Revolution von 1911. Der herausragende KungFu-Fighter Chin Yu (Tien Peng) wird beauftragt, eine Satteltasche mit Goldbarren in die Hauptstadt der Provinz zu überbringen.
Unterwegs wird er von einer Diebes-Gang überfallen, es sind Kämpfer des "Green Dragon Gym".
Doch Chin Yu erhält Beistand durch ein Geschwister-Paar, dies sind Ma (Chang Peng) und dessen Schwester, Miss Ying (Huang Mei-Miao aka Nancy Hwang). Beide sind ebenfalls hervorragende KungFu-Fighter, und die "Green Dragon Gym"-Kämpfer suchen das Weite.
Chin Yu erhält die Nachricht, einen gewissen Wu (Hung Wing-Wa) in einem Park aufzusuchen und zu treffen.
Von diesem, offenbar ein Polizei-Agent der gegen das "Green Dragon Gym" ermittelt, erfährt Chin Yu die Hintergründe. Der Anführer der Gangster ist der überaus gefährliche Lung Chi Chow (Wei Long).
Und wieder wird Chin Yu überfallen, und es kommt zu einem ersten Duell mit eben jenem Lung Chi Chow. Dieser kommt mit seinem KungFu nicht so ohne Weiteres gegen Chin Yu an, erst als Lung Chi Chow seine "Hypnotic Fist"-Technik einsetzt, kann er Chin Yu überwältigen. Diese Technik, lenkt den Gegner ab, so dass der Kämpfer relativ leichtes Spiel mit diesem hat.
Doch wird Chin Yu wieder von Ma und Miss Ying gerettet. In einem Zimmer eines Wirtshauses, kann Chin Yu sich von diesem Kampf zudem erholen.
Die Gangster setzen Chin Yu weiterhin zu, und die Satteltasche mit dem Gold wird von der Rezeptionistin (Li Hong aka Lee Hung) des Wirtshauses entwendet. Schließlich gelangt Lung Chi Chow an die Tasche mit dem Gold, welches sich jedoch als Fälschung erweist.
Chin Yu, Ma und Miss Ying stellen Lung Chi Chow zum alles entscheidenden Show-Down.
Ein Kampf auf Leben oder Tod..., einer gegen 3.
Die Chancen stehen schlecht für Lung Chi Chow, doch dann setzt dieser seine "Hypnotic Fist"-Technik ein...!
Kritik:
Im Jahre 1975 drehte Regisseur But Fu für seine eigene Produktionsgesellschaft "But Fu Production Co." sowie für das Label "Kam Hoi Film Company" diesen einfachen, kostengünstigen, reinrassigen und knallharten KungFu-Actioner auf Taiwan.
Es entstand ein typischer, reeller, eisenharter Eastern in spartanisch-nüchterner Atmosphäre, einer simpel anmutender Story -die aber nicht immer so richtig klar und verständlich ist- die die zahlreichen Fights lediglich miteinander verbinden soll, und natürlich mit jeder Menge KungFu-Action.
Schnell taucht die Regie in eine einfach erscheinende Geschichte ein, die zur reinen Nebensache wird, und auch lückenhaft ist -z. B. was es mit dieser Gold-Tasche auf sich hat, und warum der Inhalt gefälscht ist, erschloss sich mir nicht so richtig und blieb offen. Hat der Polizei-Agent die Barren ausgetauscht???-.
Das ist natürlich ein Manko, doch ist klar: Auf die Story kam es hier natürlich überhaupt nicht an. "Tigers at Top" ist ein reiner, konzentrierter, harter KungFu-Actioner, an den reell-klaren und zu jener Zeit Maßstäbe setzenden Filmen von Bruce Lee orientiert.
So hält denn die Story lediglich die KungFu-Fightaction zusammen, und verbindet die Kämpfe miteinander, fertig. Bis auf einige wenige offen bleibende Aspekte in der Storyline, ist das alles denn aber soweit schlüssig, und mündet in den unausweichlichen, langen Show-Down -eine knappe Viertelstunde von lediglich 78 Minuten Gesamtlaufzeit-.
Ala Bruce Lee gibt es denn natürlich auch hier wieder den fast einsamen, eisenharten Fighter und kompromisslosen Helden, der den Film fast alleine trägt.
Tien Peng -deutschen Easternfans wohl am Geläufigsten aus den KungFu-Hit "Die 18 Kämpfer aus Bronze" ("18 Bronzemen", siehe mein Review auf dieser Webseite), ist dieser Fighter. Und er macht das routiniert, stoisch und abgeklärt, natürlich eine actionlastige Rolle. Tien Peng ist ein Kampfkünstler, und fightet einen reellen Stil mit klassischer Technik.
An seiner Seite ein Geschwisterpaar, Chang Peng (zu gleich der Kampf-Choreograph dieser Produktion) als eher ruhiger und gesetzt agierender "Bruder" der etwas hitziger auftretenden Huang Mei-Miao (aka Nancy Hwang). Die ist taff und fightet so beherzt wie ebenfalls technisch beschlagen.
Das multigeschlechtliche Duo lockert die Sache zudem auch dramaturgisch etwas auf, und muss dem Helden im Endfight gegen einen übermächtigen Villain beistehen.
Wei Long ist dieser Bösewicht, ein durchaus charismatischer Villain, mit Glatze und gepflegtem Oberlippenbart, durch und durch gemein-brutal, er spielt das routiniert-solide und er ist ein starker KungFu-Kämpfer. Was will man mehr erwarten?
Hung Wing-Wa als augenscheinlicher Polizei-Agent und die bildhübsche Li Hong (aka Lee Hung) runden in nicht ganz nebensächlichen Nebenrollen den Cast denn ab.
Die Hauptsache sind natürlich die KungFu-Fights, in realistischem Stil gehalten, klassische Techniken, klare Aktionen und rasant-dynamische Choreographien, knallharte Action aus Fernost.
Und es wird viel gefightet, ein reiner, konzentriert-intensiver KungFu-Actioner, der Endfight nimmt breiten Raum ein, "1 vs. 3", in einem dramatischen Finale auf Leben oder Tod. Atmosphärisch kann der End-Kampf zudem noch punkten, in erodierter Landschaft mit Schilfgras, kommt es zum "Pas de trois" in Sachen KungFu, was den Streifen denn abrundend ins Ziel führt.
Viel gibt es somit zu "Tigers at Top" nicht zu sagen. Ein einfacher, reell-schnörkelloser und harter KungFu-Actioner für die eingefleischten Easternfans. Vielleicht eher "für zwischendurch" und zum schnellen Abhaken, aber die Eastern-Anhänger auch solide-routiniert unterhaltend.
6/10.