Richard Linklaters Regie - Erstling, beschreibt einen Tag in Austin, Texas, und somit eine ganze Generation. Beginnen tut das Ganze mit einer Episode, in der Linklater selber mitspielt.
Er erzählt völlig konfus einem Taxifahrer, von dem Traum den er eben hatte, beginnt zu philosophieren über die verschiedenen Wege der Realitätsbetrachtung und der Irrationaltät des irdischen Daseins, während der Taxifahrer mit Pokermiene das Ganze, gelassen über sich ergehen lässt. Sofort fühlt sich der Angehörige der Generation X zu Hause.
Linklater steigt wieder aus dem Taxi aus, die Kamera macht einen Schwenk nach rechts zu einer kleinen Straße wo ein Mann gerade eine Frau überfährt und Fahrerflucht begeht. Die Kamera folgt dem Mann, der schleunigst nach Hause fährt. Demnächst wird klar, dass es seine eigene Mutter war, die er mit voller Absicht überfahren hat. Die Polizei kommt und führt ihn ab. Die Kamera schwenkt nach links wo sich zwei Jugendliche über Tolstoi unterhalten.
Und so geht nun der ganze Film weiter. Kurz und kürzest Episoden aus dem Leben verschiedenster Leute. Sie sitzen rum, sinnieren, geben an, weinen, lachen, setzen Zeichen oder vegetieren einfach vor sich hin. Nie kommt eine Person ein zweites Mal vor, immer geht die Kamera weiter zum nächsten.
Mit circa 100 Hauptdarstellern ist Slacker der erste Film seiner Art. Ein kleines, aber lautes Meisterwerk, dass seltsamer Weise kurz nach seinem erscheinen wieder sofort in Vergessenheit geriet. 1991 bekam der Film in den Filmfestspielen in Cannes mehrere Loorbeeren, u.a. den großen Filmpreis der Jury.
Leider blieb Slacker bisher Linklaters bester Film, wobei ich Waking Life noch nicht gesehen habe. Ich kann ihn auf jeden Fall nur jedem empfehlen. Er ist einer der interessantesten, intelktuellsten und zeitgleich witzigsten Beiträge des amerikanischen Independent zum Thema Generationsportrait. Ein Muss für jedermann. Leider schwer zu bekommen.
Auf jeden Fall: 10 / 10