Inhalt (Originalfassung mit englischen Untertiteln -der Held wird hier Huo Yuan Chia genannt -sein Name in Mandarin- und nicht "Fok Yun Gap" einst ein wirklich lebender KungFu-Held-):
China vor ca. 100 Jahren, als sich die Ausländer, unter ihnen die Japaner und Russen, sich immer mehr breit und unbeliebt machten.
Huo (Phillip Ko) ist ein großer Meister des KungFu, der seinen eigenen Stil entwickelte, welcher als einer der Besten gilt!
In seiner eigenen Kampfschule bildet er nur die eigenen Söhne in diesem KungFu-Stil aus, und zwar seine 3 älteren Söhne! Sein 4. und jüngster Sohn, Yuan Chia (Yuen Yat-Choh), er gilt seinem Vater als zu schwach, und wird von der Ausbildung ausgeschlossen. Männer die als zu schwächlich gelten, sind von der Ausbildung ausgeschlossen, so will es der strenge Kodex der Schule des alten Huo!
Stattdessen soll Yuan Chia von einem Lehrer, Chiang Ho Shan (Yasuaki Kurata) in Lyrik und Kalligraphie ausgebildet werden, sehr zum Unwillen von Yuan Chia, der eigentlich und unbedingt das KungFu des gestrengen Vaters erlernen will!
Aber der Unterricht beginnt..., doch entpuppt sich Chiang Ho Shan als ein Mann, der sehr wohl sehr viel Ahnung von KungFu hat, ja ein Meister darin ist!
Sehr subtil geht Chiang das Training für Yuan Chia an..., der sich nach einiger Zeit als gelehrig erweist..., und das Training wird intensiviert. Die Familie Yuan´s soll davon nichts mitbekommen..., er, der als feige und schwach in der Familie gilt.
12 Jahre vergehen..., und Yuan Chia (Leung Kar Yan) verfügt über ein starkes KungFu.
Yuan Chia offenbart seinem Vater dies, als er einen Vertreter (Charlie Chan) der konkurrierenden Eagle-Claw-School in die Schranken weist...., später kann Yuan Chia auch die Herausforderung des russischen Boxers Molotov meistern, und diesen im Kampf besiegen.
Chiang Ho Shan ging indes derweil zurück nach Japan..., von wo er einst kam... und Yuan Chia setzte seine Ausbildung per Handbuch fort.
Chiang steht in Verbindung mit dem Clan der Sanaka, einer alten Samurai-Familie..., die stolz auf ihre Kampfkunst in Kendo und Karate ist, und sich den Chinesen gegenüber als überlegen ansieht.
Der Sohn (Lee Ka Ting) des Clan-Obersten der Sanaka geht nach China, dieser ist eitel und fordert die Kampfschulen heraus. Den Leiter der Eagle-Claw-School kann er spielend besiegen..., und sein Ziel ist nunmehr die Huo-Schule...!
Doch hier bezieht Sanaka Junior eine herbe Niederlage gegen Yuan Chia..., und er vollzieht daraufhin Seppuko!
Sanaka Senior befielt daraufhin niemand anderen als Chiang Ho Shan, wieder nach China zu gehen, den Tod seines Sohnes zu rächen, und den Chinesen zu zeigen, dass sie den Japanern absolut unterlegen sind.
Es kommt zwischen Yuan Chia und Chiang Ho Shan zum finalen, hochintensiven Duell auf Leben oder Tod.
Hat Yuan Chia gegen seinen einstigen Meister, der ihm KungFu lehrte und alle seine Bewegungsabläufe kennt..., in diesem gnadenlosen Show-Down überhaupt eine Chance........?
Fazit:
Bravo..., ziemlich stark!
Im Jahre 1982 entstand unter der Regie von Yuen Woo-Ping für die Studios der "Seasonal Film Corporation" des Erfolgsproduzenten Ng See Yuen, dieser reinrassige, konzentrierte KungFu-Actioner, der die Fans des Genres vollauf zufrieden stellt.
Zusammen mit "Golden Harvest" war "Seasonal Film Corporation" der wohl größte Konkurrent der Shaw Brothers, die hinsichtlich Eastern so etwas wie der "Platzhirsch" in Hongkong waren.
Mit seinen Streifen die mit John Liu, Hwang Jang Lee oder Jackie Chan besetzt waren, konnte Ng See Yuen tatsächlich mit Run Run Shaw konkurrieren..., und auch dieser vorliegende, knallharte und routiniert abgedrehte KungFu-Film ist ein Beleg dafür, dass auch "Seasonal" das Genre einflussreich prägen konnte.
"Legend of a fighter" lebt von seiner konzentrierten Umsetzung. Sich auf KungFu und dem Aneignen der Fähigkeiten diese höchste aller Kampfformen zu beherrschen, zu konzentrieren..., darauf besinnt sich der Film von Yuen Woo-Ping.
Das macht ihn zu einem reinrassigen KungFu-Actioner..., zu einer Reminiszenz gegenüber dieser Kampfform.
Und so macht es denn Spaß, zuzuschauen..., es ist ein KungFu-Hit, voller Trainingssequenzen und Fights. Und dennoch auch fast feinfühliger Charakter-Zeichnungen..., auch hierfür findet denn Yuen Woo-Ping noch Platz in seinem Film.
Auch die Atmosphäre ist stimmig, gleichwohl Yuen Woo-Ping seinen Film fast nur im Studio ansiedelte, in den Räumen einer Kampfschule. Und das subtile Training, anfangs von einem Schreibtisch (!) aus, an dem Yuen Yat-Choh und später Leung Kar Yan sitzen, das findet gar in einem Zimmer eher mit Büro-Charakter statt.
Doch helle, klare Bilder..., sorgen für ein angenehmes Flair, und man konzentriert sich auch als Zuschauer denn mehr auf die Darsteller und die Action.
Die Story selbst ist ja auch einfach: Ein junger Mann wird vom eigenen Vater dessen Kampfkunst vorenthalten. Durch einen Lehrer in Lyrik und Kalligraphie, der aber klammheimlich ein Meister des KungFu ist, erlernt dieser junge Mann diese Kampfform.
Ein Japaner sorgt für Ärger, wird von dem jungen Mann -indirekt, da dieser Japaner Seppuko begeht- "getötet". Und dieser muss gegen seinen eigenen Lehrer, der diesen Tod rächen will, antreten..., und nicht nur sein Leben retten, sondern gleich die Ehre China´s und des chinesischen KungFu mit dazu!
Die Regie arbeitet die Storyline denn routiniert und sauber ab, und auch spannend, gleichwohl sie natürlich "nur" Aufhänger für die physischen Auseinandersetzungen ist.
Trotzdem kann Yuen Woo-Ping die eine oder andere Nuance setzen:
So ist denn der junge Held verzweifelt und unglücklich, über die Härte seines Vaters, ihn nicht in KungFu zu unterrichten. Sein Hauslehrer wird ihm fast zu so etwas wie ein väterlicher Freund, der ihm denn subtil die ersehnten Techniken beipuhlt.
Härte..., Stärke..., das ist denn etwas, was dieser junge Eleve denn auch für sich selbst entdecken und sich aneignen muss, will er von den anderen akzeptiert werden.
Doch soll auch ein Stück weit seine Zurückhaltung von einst, Teil seines Charakters bleiben. So zeigt denn seine Figur auch noch ein Stück Nachsicht. Das macht denn diesen Helden überraschend komplex in der Art seines Auftretens.
Sein Hauslehrer, Teil eines japanischen Clans aus einer alten Samurai-Dynastie..., ihm ist durchaus, trotz aller Härte und Coolness, ein gewisser Skrupel anzumerken, als er gegen seinen eigenen Schüler von einst antreten muss.
So zeigt denn Yuen Woo-Ping´s Actioner eben auch manch Nuance in der Storyline, die so wie das KungFu konzentriert umgesetzt ist.
Die Rolle des Helden ist zweigeteilt..., den jungen Yuan Chia spielt Yuen Yat-Choh, später verkörpert Leung Kar Yan denn diese Rolle. Ein ausgewiesener Kampfkünstler, der aber auch die charakterlichen Nuancen seiner Figur gut rüber bringt. Zudem ist er natürlich ein agiler Fighter, der technisch anspruchsvoll kämpft.
Sein Vater -im Film- wird von Eastern-Haudegen Phillip Ko gespielt..., der im Streifen sichtlich immer mehr altert. Härte gegenüber dem eigenen Sohn, den er zunächst abfällig behandelt..., das bringt Ko ebenfalls überzeugend rüber, so wie seine Läuterung gegenüber seinem Sohn, auf den er im letzten Drittel des Streifens seine ganze Hoffnung setzt.
Auch Phillip Ko hat Gelegenheit seine Fight-Skills zu zeigen.
Leung Kar Yan´s Gegenspieler ist Yasuaki Kurata. Auch er zeigt ein nuanciertes Spiel..., und hinsichtlich KungFu oder Karate, da ist dieser Darsteller doch über jeden Zweifel erhaben.
Dieser überaus elegante Kampfstil..., dieses technisch anspruchsvolle Karate..., das ist Kurata´s unwiderstehliche Stärke, die er auch hier wieder einbringt. Auch davon lebt dieser Streifen explizit.
In kleinen Nebenrollen sind noch Charlie Chan und Fung Hak-On zu sehen. Letzterer hat eher ein Cameo in einer witzigen, slapstick-artigen Sequenz, die den ansonsten ernsthaft angelegten Film kurz humoristisch auflockern will. Ist aber ganz gut gelungen und zum schmunzeln.
Und das bringt mich abschließend zum Wichtigsten, zur KungFu-Action..., über die man aber kaum was sagen kann, die ist einfach nur gut.
Wie gesagt, es ist ein reinrassiger, ein konzentrierter KungFu-Streifen. Harte, am Ende brutale Fights..., ein richtig starkes, technisches KungFu..., dafür sorgen Leung Kar Yan und Yasuaki Kurata. Sie agieren voller Körperbeherrschung..., harte Schläge, hohe Tritte..., kernige Kämpfe. So soll es sein.
Mir gefiel die KungFu-Action, auf die sich dieser Streifen konzentriert, ohne die stringente Umsetzung der Storyline und feine Nuancen hinsichtlich der Figuren zu vernachlässigen. Das macht "Legend of a fighter" sehenswert und zu einem der besseren Eastern.
9/10.