Review
von Leimbacher-Mario
E.T. 2.0
"Earth To Echo" mischt "Super 8" mit "Chronicle", und gefällt mir überraschend gut. Nicht annähernd so gut wie "Stranger Things" oder gar die allgegenwärtigen Vorbilder wie "E.T." oder "Die Goonies", doch ganz klar besser als sein Ruf. Ein netter Zeitvertreib für die ganze Familie, besonders die Jüngeren. Es geht um drei befreundete Jungs, die auf ein süßes Alien treffen, dem sie zur Flucht von der Erde helfen wollen. Klingt kitschig, zusammengeklaut & durch die vielen Handy-, Helm- & Brillenkameras nervig - doch gerade mit diesen Zweifeln im Kopf, hatte ich Spaß & eine gute Zeit. Mehr kann man nicht wollen.
Der Film ist kurzweilig, die Chemie in der Clique stimmt auffällig & die jungen Darsteller machen ihre Sache tadellos, sind seltener nervig wie die wackelige Kamera. Das unübersehbare Thema der Freundschaft funktioniert & lässt es klicken, die Effekte sind nie billig & "Echo", das elektrische Alien, ist süß genug. In keinem seiner Punkte kommt er auf das Niveau seiner Vorbilder oder haut einen so mit der Nostalgiekeule um wie "Stranger Things", doch überall eine Stufe schlechter zu sein als Klassiker, Meisterwerke oder Phänomene, ist doch schonmal was. Sein Bekanntheitsgrad ist definitiv etwas zu gering!
Für eine lange Kritik bietet das kurzweilige Abenteuer der drei Jungs zu wenig, doch gerade wer einen Geheimtipp für sich & seinen Nachwuchs sucht, könnte bei diesem piepsenden E.T. fündig werden. Wenn er klaut, dann nie unverschämt. Wenn er gruselt, dann immer kinderfreundlich. Wenn er unterhält, dann immer sympathisch. Er verbindet Oldschool vollkommen zufriedenstellend mit Moderne. Sicher nicht einer der schlechteren Wackelkamera-Filme! Ein etwas oberflächlicher & berechenbarer Herzerwärmer.
Fazit: süßer, unkomplizierter Familienfilm, der sympathisch & nie zu nervend nostalgische Muster mit Found Footage verbindet. Schnell vergessen & nirgendwo in der Nähe seiner Vorbilder, doch schlecht ganz sicher nicht. Kleiner Sympathiebolzen.