Zur Entstehungszeit des Films war Ägypten das einzige arabische Land mit einer eigenen, umfangreichen Filmproduktion, deren Anfänge bis in die Stummfilmzeit zurückreichten. >Lachine< war der zweite und letzte Film, den der deutsche Filmemacher Fritz Kramp für das im Jahre 1935 aus der Taufe gehobene ägyptische Filmstudio >Misr Company for Acting and Cinema< drehte. Sein Werk gilt als Meilenstein in der Entwicklung der ägyptischen Kinematographie, da zum ersten Male überhaupt das von Armut und Entbehrungen geprägte Leben der ägyptischen Unterschicht auf die Leinwand gebracht wurde - ein Elend, an dem sich über die Jahrhunderte kaum etwas geändert hatte. Dies und die Tatsache, dass in Ägypten gerade Wahlen stattfanden, führte zunächst zu einem Aufführungsverbot des Films, dessen Premiere eigentlich für den März 1938 vorgesehen war. Der allgegenwärtigen Zensur, die von "Majestätsbeleidigung" sprach, gelang es, die Premiere monatelang zu verzögern, bevor es schließlich im November 1938 zur Uraufführung kam. Der Film wurde zu einem überwältigenden Publikumserfolg. In Deutschland gelangte die ägyptische Produktion - versehen mit deutschen Untertiteln - im Jahre 1941 landesweit in die Lichtspielhäuser. Titel: >Verräter am Nil<