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Sympathie für den Rächer. Bloss für welchen?

Ein junger Fabrikarbeiter möchte seiner kranken Schwester seine Niere spenden, die sie dringend benötigt. Leider geht das aus medizinischer Sicht nicht und ein passendes Organ ist in der Klinik nicht verfügbar.  Bei dem Versuch  auf illegalem Weg das  Organ über eine Verbrecherorganisation zu beschaffen, wird er zudem bei einem obskuren Deal betrogen und hat am Ende nichts ausser seinem Leben. Seine Freundin, eine radikale Untergrundaktivistin rät zu einem dreisten Plan: Eine Kindesentführung, bei der das Kind jedoch unter keinen Umständen zu Schaden kommen soll, quasi eine moralisch einwandfreie Entführung, nach dem Motto "der Zweck heiligt die Mittel". Leider verläuft der Plan nicht so reibungslos wie gewünscht und ab diesem Moment spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu und steigern sich in ihrer Unvorhersehbarkeit bis zum Ende auf unglaubliche Weise.

Wie die Protagonisten fast wie beiläufig von einer Katastrophe in die nächste schlittern, muss man wirklich gesehen haben. Sprachlos verfolgt man die Ereignisse und immer wenn man meint, schlimmer kann's nicht mehr kommen, setzt der Regisseur noch einen drauf und lenkt die Story in ein Inferno für alle Beteiligten. Dass das Ende mit einem leichten, makabren Augenzwinkern daherkommt,  macht es einen  Tick erträglicher, sich nach Ansicht des Streifens nicht gleich selbst die Kugel zu geben. :-)

Fazit: Kompromissloser, finsterer Thriller, der seinen Haupdarstellern nicht den Hauch einer Chance lässt bei der Verkettung zahlreicher, schicksalhafter  Ereignisse.   9 / 10

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