Alle Kurzkommentare


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Ein klassisches Beispiel für viel Hype um Nichts. Da spielen sich ein paar Magazin- und Internetschreiberlinge nach einem Filmfestival als große Experten auf, ein Quentin Tarantiono muss seinen Senf dazu geben und die Fraktion der Asia-Fanatiker bekommt mal wieder ihren explosiven Lobeshymnendurchfall. Dann sind da noch die Intellektuellen, die wegen ein paar harscher Momente gleich einen auf schockiert und betroffen machen. Nun, die Gewaltdarstellung ist hier schon größtenteils extrem realistisch, aber dann ist da auch noch die völlig absurde Szene, in der ein Vater der Autopsie an seiner Tochter beiwohnt, oh Mann. Die versprochene Depressionsgefahr bei diesem relativ wortkargen Drama ergibt sich für mich auch nicht durch den Inhalt, sondern durch die zähe und spannungsarme Erzählweise. Und der grünhaarige Taubstumme wirkt wie ein trauriger Clown. Ich jedenfalls habe wenig Sympathie für Herrn Vergeltung.

8

Der erste Teil aus Chan-Wooks Rachetrilogie ist ein Geniestreich aus Korea. Einen so krassen Schlag in die Magengrube gab es nicht einmal bei „Das Experiment“. Was Menschen dazu führt, sich zu rächen und den Eindruck zu haben, sich rächen zu müssen und vor allem, was Rache für Konsequenten haben kann, wird hier eindrucksvoll gezeigt. Hier gibt es keine Guten, keine Bösen, keine Helden – hier wechseln die Sympathien hin und her. Nur: Mit wem hat man mehr Mitleid?

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Sorry Leute, ich bin durchaus Fan des asiatischen Kinos und mir hat auch ein Film wie Oldboy sehr gut gefallen, aber dieser hier...da kann ich die Lobeshymnen nicht verstehen. Er ist zwar wirkich fantastisch gefilmt, aber leider auch absolut öde und 30 Minuten zu lang. Das ewige Verharren auf bestimmten Bildern nimmt dem Film jegliches Tempo und dem Zuschauer (zumindest mir) dann nach einiger Zeit auch das Interesse..

8

Was sich in der Kurzbeschreibung wie ein typischer Revenge-Streifen anhört, entpuppt sich schnell als tiefsinniges, erschütterndes Drama. Die Geschichte entfaltet sich langsam und ist dank der hervorragenden Darsteller jederzeit glaubhaft. Vor allem aber ist sie völlig unvorhersehbar und überrascht immer wieder, so dass "Sympathy for Mr. Vengeance" vor allem in der zweiten Hälfte zum echten Schocker wird, wenn auch eher auf psychologischer Ebene. Fazit: Ein vom Titel bis zum bitteren Ende hervorragend durchdachter und strukturierter Film, höchst innovativ und vielseitig interpretierbar und bei genauerer Betrachtung zutiefst emotional.

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