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Nancy flüchtet vor ihrem zudringlichen Stiefvater, einem besoffenen Cop, als Anhalterin Richtung Kalifornien, wo ihre Schwester wohnt. Dabei nehmen sie Hank und Tom mit, die durch das Land cruisen, bis die drei auf ihrer Odyssee gen Kalifornien in einen Landstrich kommen, wo der Baptistenpriester nicht umsonst vor manch Ansässigen warnt. John A. Russos Vorlieben für Drehbücher wie seine „Nacht Der Lebenden Toten“ ist kaum zu übersehen, näher allerdings orientiert er sich an Filmen wie „Texas Chainsaw Massacre“ mit seinen Hinterwäldlern samt totem Familienoberhaupt. Trotz der Parallelen zu Tobe Hoopers Meisterwerk, gerade was die Low Budget Atmosphäre anbetrifft, ist die Ausrichtung mit einer teuflischen Sekte oberflächlich etwas anders, dient allerdings auch nur dazu, etwas kranken Terror an Nancy und den anderen ahnungslosen Durchreisenden auszuüben. Das große Vorbild ist immer wieder mehr als sichtbar, vor allem in der zweiten Hälfte, wo sich die Lage in dem entlegenen Haus der kranken Fanatiker zuspitzt. Die werden, mal abgesehen vom stets kichernden Fettwanst Cyrus völlig normal und ohne Deformationen dargestellt, etwas zurückhaltender ist Herr Russo auch bei der Kombination von Terror und Spannung. Harmlos ist so manche Gewaltdarstellung allerdings nicht, doch "Midnight" ist ebenso wenig ein Splatterstreifen, wie bei den Kollegen aus Texas. Einige unerwartete Fiesheiten haben die unterdurchschnittlichen, teils laienhaft wirkenden Darsteller durchaus parat, bis es dazu kommt, plätschert die Story allerdings manches Mal gemächlich vor sich hin.

Fazit: So sieht es aus, wenn ein Low Budget Film von einem noch ärmlicheren Budget kopiert wird. Nur für fortgeschrittene Genrefreaks geeignet. 5/10 Punkten

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