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Warum jeder zweite Horrorfilm aus dem "Texas Chainsaw Massacre" zitieren muss, will mir bis heute nicht in den Kopf. Hier gibt es acht Jahre später erneut die völlig degenerierte Sippe mitten in der Einöde, die verweste Mutter im Schaukelstuhl und noch dazu ein gekreuzigtes menschliches Skelett an der Wand. Neu ist, dass der Clan aus lauter Satanisten besteht. Hierher werden einpaar Ausflügler verschleppt und in winzige Käfige gesperrt...

Ist die erste Hälfte ein stinklangweiliges Road Movie, so wird in der Zweiten leider nur Altbekanntes serviert. Dass der legendäre Tom Savini die Spezialeffekt beigesteuert hat, merkt man "Midnight" in keiner Sekunde an. Vieles wirkt amateurhaft und von erheblichen Budgetsorgen geplagt. Rund 200.000 Dollar standen wohl zur Verfügung, wobei die Drehlocation verdammt nach dem Wald aus "Tanz der Teufel" aussieht. Zudem sind diverse Leute aus dem George A. Romero-Lager (Bill Hinzman und John Amplas) mit an Bord.

Trotzdem kann der Film in keinster Weise überzeugen, weil er vor allem wie ein drittklassiges RipOpff vom TCM wirkt. Mit Blut gefüllte Kelche sorgen dabei genauso wenig für Horror wie fettärschige Hinterwälder, die mit dem Messer in der Hand ihren Opfern im Gebüsch auflauern. Regisseur John A. Russo, der allen Ernstes auch noch die Romanvorlage ablieferte, inszenierte ohne jegliches Gespür für Spannung und Atmosphäre. Die schauspielerischen Leistungen sind teilweise unterirdisch. Dass "Midnight" in Großbritannien zu den Video Nasties gehört, macht den Streifen unnötig interessant. Und auch im Bereich des Okkultimus-Horror wurde seiner Zeit schon wesentlich Besseres produziert.

Fazit: Lahmer Backwood-Grusel, dem 1993 dennoch ein Sequel nachgeschoben wurde, warum auch immer..? 3 von 10 Punkten.

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