Do The Bug!
Waters Hommage an eine Ära (die frühen 60er) und ihre Musik.
Waters Verbeugung vor Twist, Madison und Limbo.
Waters Liebe zu skurillem Personal (der dicken Chef-Transe Divine, der mopsigen Ricki Lake, des immer tollen Jerry Stiller).
Waters glühendes Statement gegen Rassentrennung, Vorurteile und Hass.
Waters Auftritt als bizarrer Psychater, der seinen Weg als Abbildung sogar in die Computerspielserie Die Sims (TM) gefunden hat.
Waters, der Gott des Independentmovies mit Ecken und Kanten.
All soviel Waters macht den Film zum Kult!
Ricki Lake debütiert hier mit viel Elan, und wurde später neben Jerry Springer zu Amerikas Talkshowikone. In Serial Mom sollte sie noch einmal für Waters vor die Kamera treten...
Divine stand in Hairspray schon das 4. Mal für einen Watersfilm vor der Kamera - und ist einfach nur ein Hingucker! Er schied jedoch im Jahr der Herstellung des Films dahin, eine Folge seiner extremen Dickleibigkeit; er wog bei seinem Tod etwa 370 Pfund. Selten füllte jemand die Leinwand so aus - im wahrsten Sinne des Wortes!
Doch Hairspray ist mehr als nur die Summe seiner (exzellenten) Darsteller.
John Waters mischte unter die Mischung aus Musik und Beineschwingen und sanftes Stehblues-Geschwofe noch eine gehörige, grimmige Prise Sozialkritik. Die Trennung von Schwarzen und Weissen und der Kampf um Gleichheit und Bürgerrecht wird wunderbar in die bonbonfarbenbe Welt eingebunden - ohne erhobenen Zeigefinger oder gar falschen Pathos. Wo ein Spielberg wohl zu dick aufgetragen hätte, schafft Waters am Ende ein äußerst unterhaltsames Ganzes...
Fazit: 8/10 (wer auf Twist und Tanzmusik abfährt, gibt wohl noch mehr...)