Nach der Kündigung bei seinem letzten Nachrichtensender gilt es für Moderator Ron Burgundy, einen echten Neuanfang zu wagen. Mit der Bewertung als schlechtester Nachrichtensprecher aller Zeiten, ist das Selbstbewusstsein jedoch nicht mehr so hoch. Die neuen Möglichkeiten beim startenden 24-stündigen Sender GNN kommen ihm da gerade gelegen, versucht man schließlich mit den verschiedensten Charakteren ein völlig neues Konzept aufzubauen. Mit völlig unkonventionellen Mitteln beschließt Burgundy kurzerhand, sich nicht an die Konzeptvorgaben des Senders zu halten, sondern dem Zuschauer einfach genau die Inhalte zu liefern, die sie sehen und hören wollen. Das Format der Sensationsberichterstattung ist geboren und die Quoten schlagen ein, wie eine Bombe. Dumm nur, dass dies zugleich ein Kampf um das eigene Gewissen bedeutet.
Es hat ein wenig gedauert, bis man die Geschichte um den wohl egozentrischsten Nachrichtenmann der Welt und die laufende Tolle wieder ins Kino schickte. Passenderweise nahm man diesmal die 80er auf die Schippe, speziell das dort aufgekommene Infotainment. Gewohnt nimmt man die komplette Medienwelt satirisch und wenig respektvoll auf die Schippe, zumindest kann ich mir nicht vorstellen, daß selbst in den wildesten Magazinen on air Crack geraucht wird. Für Freunde des subtilen und feingeistigen Humors sind die Ron Burgundy Filme jedenfalls eher nichts.
Hier jedenfalls läuft es zunächst eher mies für den guten Ron. Harrison Ford (einer der vielen neuen Gaststars) läßt den Harten raushängen, schmeißt Ron aufgrund zahlreicher Fehlleistungen vor der Kamera raus und ersetzt ihn durch seine Frau. Der neue Job in einem Ozeanarium (oder wie die Dinger heißen) läuft auch alles andere als geplant, aber als die Chance auf einen Posten beim neuen 24 Stunden Nachrichten Sender GNN kommt, wird kurzerhand das alte Team zusammengetrommelt und der Neuanfang gestartet. Schön, das man da fast alle Bekannten aus dem Vorgänger wieder einspannen konnte, aber leider fällt die Humorquote genau zu diesem Zeitpunkt doch deutlich ab.
In der ersten Phase des Niedergangs sind da wirklich gute Gags dabei, aber spätestens nach der wirklich lustigen Tempomat-Geschichte im Wohnwagen, läßt deren Qualität doch irgendwie nach. Die Liebesgeschichten von Ron und Kumpel Brick sind leider nur Filler und keine Killer. So arbeitet sich Anchorman 2 von 7 auf 6 Punkte runter. Kann man sich immer noch anschauen. Leider schwanken sowohl Gagdichte als auch –qualität etwas, aber das muß bei Komödien, wie immer, jeder für seinen eigenen Geschmack entscheiden.
6/10